Reisebericht: Single–Kreuzfahrt in Norwegen mit Hurtigruten

17.04. – 29.04.2024, 13 Tage Hurtigruten–Kreuzfahrt mit dem Postschiff für Singles & Alleinreisende: Bergen – Alesund – Nordkap – Kirkenes – Lofoten – Trondheim – Bergen


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Nach einem Jahr war es wieder soweit - 25 Singles und Alleinreisende starteten mit mir zur schönsten Seereise der Welt. Mit dem Hurtigrutenschiff Nordnorge erkundeten wir die norwegische Küste von Bergen bis Kirkenes und zurück. Alle waren voller Erwartungen und erlebten bei traumhaften Wetter während der gesamten Reise gleich schon zu Beginn Nordlichter. Lesen Sie was wir sonst noch alles erlebten in Nordnorwegen.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise nach Bergen am 17.04.2024

Die ersten Gäste wurden bereits am Vorabend von den Haustürtransferen abgeholt oder reisten am Vortag nach Berlin, übernachteten dort, um pünktlich 3 Uhr morgens am Treffpunkt BER zu sein. Wir flogen 6 Uhr mit KLM nach Amsterdam und hatten dort reichlich Zeit. Wir trafen auf unsere Mitreisenden aus Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart kommend und nutzten gleich die Wartezeit, um uns miteinander bekannt zu machen. Der Start in Amsterdam wurde von einem Gewitter, Sturm und Starkregen begleitet, aber die erfahrene Crew im Cockpit meisterte den Start mit Bravour und bald waren wir über den Wolken und die Sonne begleitete uns bis zur pünktlichen Landung in Bergen. Leider fehlte der Koffer eines Mitreisenden und so brauchten wir länger als geplant bis zum Verlassen des Flughafens. Fahrer Kristian brachte uns flink mit dem Bus bis zum Hurtigruten Terminal, wir checkten ein, stärkten uns bei Kaffee/Tee und leckerem Gebäck und absolvierten die Sicherheitsunterweisung. Danach durften wir sofort an Bord gehen. Unsere Koffer brachten gute Geister aufs Schiff und wir fanden sie später vor unserer Kaninentür. Wir nutzten gleich die Zeit für einen Schiffsrundgang und machten uns mit den wichtigsten Dingen auf dem Schiff vertraut. Dann endlich durften wir in unsere Kabinen und kurz darauf trafen wir uns zum Abendessen im Torget Restaurant. Noch vor dem Ablegen informierte uns das Expeditionsteam über alles Wichtige an Bord und stellte uns die Crew vor. Dann endlich ging's auf Deck 7, wo wir mit einem Glas Sekt auf unsere Seereise anstießen und nochmals unserem "Geburtstagskind" ein Ständchen brachten und ihr herzlich gratulierten. Wir verfolgten das Ablegen in Bergen, den ersten Sonnenuntergang an Bord und die Fahrt unter der Askoy Brücke hindurch. Dann endlich war Zeit zum Koffer auspacken und kurz darauf fielen wir todmüde in unsere Betten.


Alesund am 18.04.2024

Ab 7 Uhr gab es jeden Morgen schon Frühstück und das Angebot liess keine Wünsche offen. Man brauchte Zeit, um erst einmal all diese Leckereien zu entdecken um sich danach zu entscheiden. In Alesund, der Stadt des Jugendstils, gingen wir 10 Uhr von Bord und begaben uns zu Fuss ins Stadtzentrum und zum Aksla Berg. Ich war sehr angenehm überrascht wie fit doch meine Singles waren, denn sie folgten mir fast alle die 412 Stufen hinauf auf den Aksla und sogar noch weiter bis zur Wetterfahne auf dem Gipfel. Wir wurden bei bestem Wetter mit einer fantastischen Aussicht auf Alesund und bis hin zu den Sunnmorsalpen belohnt. Unser Hurtigrutenschiff legte diesmal im Kreuzfahrt Hafen an und da lag es auch ganz allein. So hatten wir die Stadt für uns, konnten ohne Gedränge alles erkunden und nach dem Mittagessen auf dem Schiff spazierten wir gemütlich durch die Strassen im Jugendstil Viertel und bestaunten die wunderschönen, ganz verschiedenen Fassaden. Alle waren gut drauf bei dem tollen Wetter und so gingen wir noch in das alte, vom Brand 1904 verschonte Viertel mit den Holzhäusern und auf der Mole weiter bis zum Leuchtturm. Bis zum Ablegen unseres Schiffes blieb noch Zeit für einen individuellen Bummel und für Einkäufe. Nach dem Abendessen wurden wir in die Panoramabar auf Deck 7 eingeladen auf eine Kostprobe von einem Lammschinken eines regionalen Schafzüchters und dazu konnte man ein Glas vom typischen Linie Aquavit kaufen.


Trondheim und das erste Nordlicht am 19.04.2024

Noch vor Trondheim trafen wir uns auf Deck 7, erfuhren die Geschichte zur Insel Munkholmen und begegneten ganz nah des MS Vesteralen. Der Sohn unseres Kapitäns steuert dieses älteste Schiff der Hurtigruten Flotte und so war diese Begegnung besonders herzlich. Dann legten wir in Trondheim an bei bestem Wetter und spazierten gemeinsam durch die Stadt. Wir sahen das Denkmal für Leiv Eiriksson, den ersten Europäer auf dem amerikanischen Kontinent, die Marina, die Ladestation für die Stadtbusse, das Energiehaus und liefen weiter über die Bahnhofsbrücke zum Nidelva Fluss und dort am Ufer entlang zum Bakklet Viertel in die ehemalige Altstadt. Wir sahen den besonderen Fahrradlift und immer wieder die Zeichen für die Pilger Sehenswürdigkeiten des Hl. Olaf. Am Nidarosdom fotografierten wir die Fassade und gingen dann weiter durch die Munkegate zum Marktplatz und durch den Stiftsgarden mit dem größten noch gut erhaltenen Holzhaus. Am 5 Sterne Hotel Brittania vorbei liefen wir durch die Innenstadt zurück zum Schiff und freuten uns auf das Mittagessen. Am Nachmittag konnten wir auf Deck 7 Miesmuscheln verkosten und das Expeditionsteam informierte zum wohl berühmtesten Leuchtturm Kjeungskjaer.
Kurz vor Mitternacht meldete der Bordfunk Nordlichter und da hiess es flink was überziehen und hinaus an Deck 5 oder 7 gehen, um das Spektakel im Foto festzuhalten. Das gelang glücklicherweise einigen Singles unserer Gruppe und so konnten alle spätestens am nächsten Morgen daran teilhaben. Aber auch Catarina vom Expeditionsteam hatte tolle Fotos gemacht, die wir dann am Nachmittag sehen konnten.
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Polarkreistaufe, Bodo, Svolvaer und der Trollfjord am 20.04.2024

Heute stand uns ein langer und erlebnisreicher Tag bevor. 8 Uhr überquerten wir den Polarkreis und Martina aus unserer Singlegruppe lag mit ihrer Schätzung der Uhrzeit am nächsten und gewann so eine Hurtigruten Fahne signiert und übergeben vom Kapitän höchst persönlich. Sie wurde dann auch gleich als erste getauft und bekam eine Kelle Eiswürfel in den Kragen. Ihr folgten weitere mutige Täuflinge und erhielten zur Belohnung einen hochprozentigen Schnaps. Alle Passiere fanden dann als Andenken eine Urkunde mit den genauen Daten der Polarkreisüberquerung auf ihrer Kabine. Nach dem Mittagessen gingen wir in Bodo von Bord. 8 Singles bestiegen ein RIB Boot und fuhren zum Gezeiten Strom Saltstraumen und die anderen erkundeten mit mir die europäische Kulturhauptstadt 2024. Wir hatten einiges zu besorgen, erreichten aber rechtzeitig wieder unser Schiff. Die Fahrt durch den Westfjord hinüber zu den Lofoten war ganz entspannt. In Svolvaer nutzten wir den kurzen Aufenthalt für einen flotten Spaziergang zum Spiegelei und dort gratulierten wir unserer Gewinnerin bei einem Gläschen Aquavit. Nach 23 Uhr trafen wir uns auf Deck 7 und dort spielte uns Catarina vom Expeditionsteam schwedischen Weisen auf ihrer Geige. Dazu gönnten wir uns eine Trolltrunk aus einer besonderen Tasse und später noch eine Fischbullette. Unser Hurtigruten Schiff glitt ruhig durch den zauberhaften Raftsund und von der Brücke markierte ein grosser Scheinwerfer die Einfahrt in den Trollfjord. Ganz langsam näherten wir uns dieser Stelle und konnten bei absoluter Stille in den ausgeleuchteten Trollfjord hinein sehen. Das war ein unvergessliches Erlebnis um Mitternacht. LEIDER war der Himmel Wolken verhangen und so konnten wir keine Nordlichter erspähen.


Vesteralen, Stadtbesichtigung Tromsö am 21.04.2024

Heute am Sonntag konnten wir ausschlafen und ausgiebig unser Frühstück geniessen. Am Vormittag gab es einen interessanten Vortrag über die Samen, aber die meisten unserer Singles nutzten die Zeit mal zum Entspannen. Nach dem Mittagessen lud das Expeditionsteam auf Deck 7 zur Information über den Rystraumen und die Insel Ryoya ein. Kurz nach 14 Uhr legte unser Schiff in Tromsö an und da gab es einen interessanten Ausflug von Hurtigruten, den die meisten als Upgrade für eine zeitige Buchung erhalten hatten. Wir gingen durch das Terminal Gebäude immer auf der gelben Linie zu unserem Bus für 57 Gäste. Neben unserer Gruppe waren weitere deutsche und englische Gäste an Bord und so erzählte Viktor, unser Stadtführer, alles in 2 Sprachen. Unser erstes Ziel war die Seilbahnstation am Fjellheisen. In nur 4 Minuten schwebten wir binauf auf 431 m Höhe und hatten bei Sonne und Schnee einen fantastischen Blick auf Tromsö mit seinen 3 Siedlungsgebieten. Am Festland und auf 2 Inseln leben heute ca. 80000 Einwohner und es werden ständig mehr. Unser nächstes Ziel war die Eismeerkathedrale, die in ihrer Form an die Trockengestelle für den Stockfisch erinnert und einst auch auf der Ostseite ein großes Glasfenster hatte. Da aber die Gläubigen im Gottesdienst am Morgen sehr stark von der Sonne geblendet wurden, ersetzte man das Ostfenster 1972 durch ein wunderschönes Glasmosaik. Wir waren fasziniert von der Architektur bei der Innenbesichtigung. Danach fuhren wir über die Brücke zurück auf die Tromsinsel und besuchten das Full Steam Museum. Im Obergeschoss gab es eine interessante Sammlung zum Leben der Samen und ein junger Mann erzählte uns vom Leben der Samen einst und heute. Unsere Besichtigung ging dann im Untergeschoss weiter und da erfuhren wir alles Wissenswerte zur Verarbeitung des Stockfisches und zur Gewinnung von Leberoel und deren Nutzung. Mit dem Bus machten wir noch eine kurze Rundfahrt durch das Zentrum von Tromsö und wieder zurück am Terminal bedankten wir uns bei Viktor und Robert für die gemeinsamen 3 Stunden und die vielen Informationen. Zurück an Bord gab es das Abendessen heute vom Buffet und später in der Bar auf Deck 7 ein Quiz zu Filmmusik.


Nordkap am 22.04.2024

Wir starteten zunächst gemütlich in denTag mit einem guten Frühstück. Draussen waren es - 5 Grad Celsius, gefühlt wie - 12 Grad wegen des starken Windes. Am Vormittag lud das Expeditionsteam wieder auf Deck 7 ein und berichtete über die Insel Mageroy und die Rentierherden, die im Sommer sich dort satt fressen können und im Herbst zurück schwammen ans Festland. Heute gibt es einen Tunnel und da werden die Rentiere hin und zurück auf LKWs transportiert. Dann konnten wir zu Mittag essen und pünktlich 11 Uhr gingen wir in Honningsvag von Bord. Die Busse für den Nordkap Ausflug standen schon bereit und los ging die Fahrt über 34 km zum Nordkap. Es lag noch reichlich Schnee rechts und links der Strasse und der starke Wind machte immer wieder kleine Schneeverwehungen. 12 Uhr erreichten wir das Nordkap und gingen sogleich zum Globus, um unsere Fotos zu machen. Der Wind blies stark und in den Händen kribbelte es beim Fotografieren ohne Handschuhe. Danach besuchten wir die Nordkaphalle und hatten eine Stunde Zeit, um uns alles anzuschauen. Der Film über die Jahreszeiten am Nordkap, die Cave of Lights, das Cafe und natürlich den Shop. Viertel nach eins fuhren wir zurück mit Arved und waren gegen 14 Uhr wieder in Honningsvag. Zurück an Bord der Nordnorge gab es frischen Apfelkuchen, Kaffee, Tee und heisse Schokolade. Es folgte ein kurzer und sehr informativer Film über den Pomorenhandel und wenig später die Infoveranstaltung mit dem Expeditionsteam. Nach dem Abendessen bekam jeder sein Nordkap Diplom. Schon während des Abendessens nahm der Wellengang zu und nun spürten wir, dass wir auf einem Schiff unterwegs waren. Für 22 Uhr war ein Winkwettbewerb angekündigt, der aber wegen der bewegten See abgesagt wurde.


Kirkenes und damit Wendepunkt unserer Seereise am 23.04.2024

9 Uhr legte die MS Nordnorge in Kirkenes an und die meisten Singles unserer Gruppe hatten über Hurtigruten einen Ausflug gebucht. 2 ganz mutige Damen fuhren zum Königskrabben fischen, andere nahmen an der Hundeschlitten Fahrt teil und der grösste Teil besuchte mit mir das Schneehotel und die Husky Farm mit auch einigen Rentieren. Sofia aus Deutschland begleitete uns auf dem Ausflug und sie informierte ausführlich zur Geschichte und dem heutigen Leben in Kirkenes. Kirkenes bedeutet Kirche auf einer Halbinsel. Mehr als 100 Seen gibt es in der Umgebung und man hat sie mit Nummern versehen. Wir fuhren an See Nr.1 und Nr.2 vorbei und aus dem Eis von Nr.2 baut man die Eisskulpturen im Schneehotel. Wir überquerten den 13 km langen Langfjord und er ist der einzige Fjord Norwegens, der im Winter zufriert. Kurz darauf erreichten wir unser Ziel. Die Husky Gespanne waren schon vorbereitet und die Hunde "ohne Einsatz"freuten sich über Streicheleinheiten von uns. Auch die 7 Wochen alten Welpen durften wir beschmusen. Dann stand das Schneehotel auf dem Programm und da muss man neuerdings die eigenen Schuhe gegen dick gefütterte Stiefel mit Spikes tauschen. So bewegt man sich sicher und mit warmen Füssen durch das Schneehotel. Zu Beginn der Besichtigung gab es einen Drink an der Eisbar und am Ende im warmen Restaurant einen heissen Beerensaft und ein Rentierwürstchen. Der ganze Ausflug fand bei leichtem Schneefall statt und machte es perfekt. Im Restaurant trafen wir auf die Singles, die Königskrabben angeln waren und diese nun verzehren durften. Auf der Rückfahrt zum Schiff hielten wir an einem Aussichtspunkt für eine kurze Fotopause. Am Schiff gab es gleich das Mittagessen und am Nachmittag waren einige Veranstaltung geplant, die leider wegen des starken Wellenganges ausfallen mussten. Unser Schiff konnte auch nicht in Vardö anlegen wegen zu starkem Wind. So erledigten wir die Ausflugs Buchungen für Hammerfest und für das Mitternachtskonzert in der Domkirche von Tromsö. Am späteren Abend nahm das Schiff einen Richtungswechsel vor und dann fuhren wir mit den Wellen, was deutlich angenehmer war.


Hammerfest am 24.04.2024

Wir hatten die nördlichen Gewässer durchfahren und erreichten wieder die Westküste Norwegens. Die Sonne war zurück und begrüßte uns. Es war zwar kalt, aber klare Luft und ein paar "Foto " Wölkchen am Himmel zauberten uns ein Lächeln ins Gesicht. Viele waren draussen auf Deck 5 unterwegs und am morgen begegneten wir der MS Trollfjord und der MS Kong Harald. Noch am Vormittag lud das Expeditionsteam auf Deck 7 ein. Da gab es einen heissen Kaffee, der sehr würzig war und an Weihnachten erinnerte. Wir erfuhren alles zu den Gasfeldern in der Barentsee, der Pipeline, die das Gas zur Insel Melkoya bringt und wir sahen ein LNG Schiff am Horizont. Die Flüssiggasmenge eines solchen Schiffes kann die norwegischen Haushalte ein halbes Jahr lang versorgen. 11 Uhr legten wir in Hammerfest im Industriehafen an und da konnte man zur Meridianssäule mit Catarina gehen, den Transferbus in die Stadt nutzen oder an der Stadtrundfahrt teilnehmen. Letzteres Anbebot nutzten viele Singles unserer Gruppe. Wir fuhren mit dem Bus zunächst zur Meridianssäule und erfuhren die Geschichte zur Vermessung der Erdkrümmung. Dann ging es weiter in Richtung Stadt und gleich hinauf auf den Aussichtsberg Salen. Wir hatten einen fantastischen Blick auf die Stadt, die Insel Melkoya und die umliegenden Berge. Die Winter sind hier schneereich und so waren noch überall Schneefangzäune aufgestellt. Auf der Rückfahrt kamen wir an 2 typischen samischen Erdhäusern vorbei. Auf der Fahrt hinunter ins Stadtzentrum erzählte Lana über die vielen Zerstörungen von Hammerfest und über den Neuaufbau. Diesem Thema widmet sich das Wiederaufbau Museum und das besuchten wir ebenfalls. Sehr anschaulich wird dort das harte Leben vor allem im 2.Weltkrieg beschrieben und wie mühsam der Wiederaufbau von statten ging. Wieder zurück am Schiff gab es Mittagessen und danach war Zeit, um die zauberhafte Landschaft zu geniessen an Deck. Das Expeditionsteam informierte über den Ablauf und die Ausflüge der nächsten beiden Tage und am späten Abend fand die Versteigerung zu gunsten der Hurtigruten Foundation in der Panoramabar statt. Dabei wurde die Schiffsflagge von einem Teilnehmer unserer Singlegruppe ersteigert. Kurz vor Mitternacht erreichte MS Nordnorge Tromsö. Wir gingen von Bord und besuchten das Mitternachtskonzert in der Domkirche. Auf dem Rückweg zum Schiff bestaunten wir die vielen Lichter im "Paris des Nordens".


Vesteralen, Trollfjord und Lofoten am 25.04.2024

Schon früh am Morgen begann der erste Ausflug über die Inselgruppe der Vesteralen. Für alle an Bord gab es einen Interessenpunkt auf Deck 7 zur ausgebaggerten Fahrtrinne Risoyrenna. Mit der Vertiefung der Fahrtrinne sparten die Schiffe ab 1920 viel Zeit und mussten nicht mehr den beschwerlichen Weg über die offene See nehmen. Am Nachmittag legte unser Schiff in Stockmarknes an. Ein modernes, privates Museum zeigt die Geschichte von Hurtigruten und man kann die alte Finnmarken besichtigen. Danach konnte man an Deck 7 wieder den Trollknaert probieren und dabei Interessantes über den Raftsund erfahren. Danach begann der Ausflug Seeadler Safari und unser Schiff fuhr weiter zum Eingang in den Trollfjord und dort erwarteten wir das kleine Boot von der Seeadler Safari zurück. Ab 17.30 Uhr gab es schon das Abendessen Buffet. Wir gingen in Svolvaer von Bord und begaben uns zu unserem Ausflugsbus. Unsere Lofoten Reiseleiterin Veronika erwartete uns schon und begann sogleich vom legendären Felsen "Ziege" über Svolvaer zu erzählen. Es folgten die Geschichten über die Trolle und den wohl bekanntesten sahen wir versteinert am Berg. Unser erster Stopp war an einem Strand bei Ebbe und von da hatten wir einen fantastischen Blick auf die Kette der Lofotenberge im Abendlicht. 5 km fernab der Hauptstraße lag der bekannte Fischerort Henningsvaer, der seit 1962 über 2 hohe Brücken nun auch über eine Strasse zu erreichen ist. Einst trafen sich dort von Januar bis April hunderte Fischer, die teilweise von weit her mit ihren Booten kamen, um den Kabeljau zu fangen. Wir fuhren weiter zur Küste des Nordmeeres und spazierten zum Hauklandstrand, dem schönsten Strand Norwegens. Unweit hatte Veronika ihr zu Hause in einem ehemaligen, kleinen, alten Bauernhof und sie berichtete sehr anschaulich über das einsame Leben weit draussen am Atlantik und über den furchtbaren Orkan, der die Lofoten im Februar 2024 mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 270 km/h erreichte. Es gab grosse Schäden und Verwüstungen. Zerstörte Fischgestelle und zerstörte Häuser sahen wir immer wieder. In Stamsund erreichten wir pünktlich unser Schiff MS Nordnorge und nachts überquerten wieder den Westfjord Richtung Bodo.


Polarkreisüberquerung südwärts und Wanderung zum Torghatten am 26.04.2024

Nach dem Frühstück trafen wir uns bei herrlichem Sonnenschein auf Deck 7 und unsere Schiff überquerte den Polarkreis südwärts. Wir verliessen die Arktis und waren zurück in der Zivilisation . Zur Feier des Tages gab es einen Löffel Fischöl vom Kapatän und viele Informationen von David vom Expeditionsteam. Am Vormittag folgte ein Vortrag über den Trockenfisch, der Kapitän signierte Bücher und einer unserer Single Herren durfte zum Kapitän auf die Brücke, weil er die Schiffsflagge ersteigert hatte. Nach dem Mittagessen kam das Massiv der sieben Schwestern backbord in Sicht und dazu erzählte Robin vom Expeditionsteam das in Norwegen sehr bekannte Märchen. In Bronnoysund gingen wir von Bord, und konnten den "geografischen Mittelpunkt " Norwegens besuchen. Der größte Teil unserer Singles nahm an der Wanderung zum Torghatten teil. Auch der Kapitän war bei der Wanderung dabei und zu meiner größten Überraschung wurde die Wanderung von Martin Büchner geführt, der auch bei Eberhardt Travel als Reiseleiter tätig ist und in diesem Jahr nach Norwegen auswanderte mit seiner Familie. Der Weg über 120 Höhenmeter zum grossen Loch des Torghatten wurde letztes Jahr generalsaniert und mit grossen Steinplatten ca. 400 Stufen gebaut. Auch der Weg durch das Loch hinuter war neu. Die alten Holzstufen waren durch eine Eisentreppe mit Geländer ersetzt worden. Da in Trondheim am Folgetag viele Gäste das Schiff verliessen, gab es schon das Abschiedsabendessen und den Abschiedssekt in der Bar auf Deck 7. Der Kapitän und seine Offiziere stiessen mit uns auf eine erfolgreiche Reise bei bestem Wetter an.


Trondheim und Kristiansund am 27.04.2024

In Trondheim gingen heute viele Gäste von Bord und so war schon mächtig was los im Restaurant.
Wir nahmen an der Stadtrundfahrt in Trondheim teil, die die meisten Singles als Upgrade für eine zeitige Buchung von Hurtigruten erhalten hatten. Der Frühstücksraum war ab 6 Uhr geöffnet, sodass keiner hungrig von Bord gehen musste. Claudia war unsere Stadtführerin und sie zeigte uns das alte Stadtviertel Ila, wo einst die einfache Bevölkerung lebte und wohin bis heute eine Strassenbahn verkehrt. Dann fuhren wir hinauf zum Aussichtspunkt und sahen die Übereste dsr einstigen Festung - gebaut und zerstört im 12.Jahrhundert. Um die Burgruine herum ist ein Freilichtmuseum mit einem Besucherzentrum enstanden. Vom Aussichtspunkt sahen wir die große Ausdehnung von Trondheim mit der Insel Munkholmen im 130 km langen Fjord. Wieder unten in der Stadt kamen wir an einem prächtigen Holzhaus vorbei, welches die Königsfamilie gelegentlich bewohnt wenn sie in Trondheim weilt. Den Marktplatz mit der Säule in der Mitte sahen wir nur aus der Ferne. Die Route ging weiter vorbei am Nidarosdom und weiteren Kirchen hinauf zum prächtigen Gebäude der Universität. Wieder zurück am Dom stiegen wir aus und besichtigten sehr ausführlich den prächtigen Nidarosdom. So früh am Morgen waren wir allein im Dom und konnten nach Herzenslust fotografieren und alles genau erkunden. Eine junge Dame erzählte die Entstehungsgeschichte und über den Hl. Olaf, der das Christentum nach Norwegen brachte, aber auch sehr grausam war. Nach der Besichtigung fuhren wir zum Schiff zurück und stärkten uns bei einem zweiten Frühstück. Dann kam die MS Polarlys uns entgegen und wir trafen uns auf Deck 5 und begrüssten die Gäste sehr herzlich mit Musik und Fahnen schwenkend. Am Nachmittag gab es ein Treffen mit dem Expeditionsteam zum Auschecken in Bergen. Es folgte eine Vorführung mit Magnus vom Küchenteam zum Filetieren von Lachs und es gab eine Kostprobe von frischem Lachs mit einer Ingwermarinade. . In Kristiansund gingen viele von Bord und nahmen an den zwei Ausflügen auf der Atlantik Strasse teil. Die Nichtausflügler spazierten mit Catarin zur "Fischerfrau" und zum "Fischerjungen ". Nach dem Abendessen übergaben wir unseren Umschlag mit Trinkgeld für das gesamte Team des Schiffes und wir bedankten uns sehr herzlich für die schöne Zeit an Bord. Abends konnte wir den Film über unsere Reise anschauen und später auch käuflich erwerben.


Hurtigrute bis Bergen, Stadtrundgang in Bergen am 28.04.2024

Bis 10 Uhr mussten wir die Kabinen verlassen und ab 11.30 Uhr gab es das letzte Mittagessen. Ich nahm den online Checkin vor und pünktlich 14.45 Uhr legte die MS Nordnorge in Bergen an. Über das Deck 5 gingen wir von Bord und im Terminal an Land checkten wir aus. Unsere Koffer kamen flink und der Bus stand schon bereit. Wir fuhren zum Hotel Clarion ganz zentral in Bergen gelegen und checkten ein. Das Gebäude des Hotel Clarion diente einst als Kaffeekontor und wurde in dieses tolle Hotel umgebaut.lVon 16 bis 18 Uhr begaben wir uns auf einen Stadtrundgang und erlebten die ersten Regenschauer unserer Reise. Der Stadtrundgang endete bei der Maria Kirche und von da gingen einige Singles ins Hotel zurück und der größere Teil fuhr mit mir hinauf auf den Floyen. Die Sonne suchte vergebens eine Lücke in den Wolken. Aber wir hatten einen wunderbaren Abschiedsblick auf Bergen und auf unsere MS Nordnorge. Wieder unten in der Stadt suchten wir uns was zum Abendessen und wurden in der Fischmarkthalle fündig. Am späten Abend trafen wir uns bei der Hotelbar und liessen unsere wunderschöne Reise noch einmal Revue passieren.


Abreise am 28.04.204

Von 7 bis 10 Uhr gab es Frühstück im Hotel und der Frühstücksraum lag direkt am Wasser mit Blick hinüber nach Bryggen, dem alten Handelszentrum. Den Vormittag nutzten alle für individuelle Spaziergänge und Einkäufe und ich teste mal einen norwegischen Friseur. Gegen 11 Uhr wurden die ersten 3 Gäste abgeholt und 14.30 Uhr dann alle anderen. Am Flughafen mussten wir unsere Bordkarten und Kofferanhänger selbst ausdrucken und das war mit einer Gruppenflugbuchung nicht ganz einfach. 3 Mitarbeiter unterstützten uns. Nach der Sicherheitskontrolle konnten wir unsere Tax Free Belege abgeben, um die Mehrwertsteuer zurück zu bvekommen.
Unser Flug nach Amsterdam und die Weiterflüge nach Berlin und Stuttgart waren pünktlich und diesmal waren auch alle Koffer da.
Nun hiess es Abschied nehmen von den Mitreisenden Singles. Noch am Abend oder am nächsten Morgen erreichten wir unsere Heimatorte.


Schlusswort

Liebe Seefahrerinnen und Seefahrer,
ihr seid sicher alle mit ganz unterschiedlichen Erwartungen auf diese Reise gegangen und habt die Hurtigruten Reise bei den besten Bedingungen erleben dürfen. Das Schiff war anfangs mit 260 Passagieren belegt, also halbvoll, und ab und an gingen auch noch Gäste von Bord. Das Wetter war nicht normal für eine Reise durch Nordnorwegen, und die Sonne hielt durch bis wir wieder von Bord gingen in Bergen. Es gab kaum Wellen und Seegang, auch das war ungewöhnlich. Und dann ward Ihr eine wunderbare, aufgeschlossene Gruppe ganz unterschiedlichen Alters und ganz schnell waren wir eine große Familie.
Mir hat es riesig Spass gemacht, mit euch die norwegische Küste zu erkunden und so viele tolle Erlebnisse zu teilen. Ich danke euch allen ganz herzlich, dass ihr diese Reise gebucht hattet und ich würde mich sehr freuen, euch wieder auf einer Eberhardt Single Reise zu treffen. Es wurden ja schon Pläne gemacht und vielleicht klappt es nächstes Jahr auf dem Douro in Portugal oder mit Hurtigtuten nach Spitzbergen mit der MS Trollfjord.
Bis dahin wünsche ich euch beste Gesundheit, bleibt neugierig und reisefreudig !
Alles Liebe und Gute
Eure Ria

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Ria. Du bist ja ganz fix mit dem Reisebericht. Ganz lieben Dank für die Zusammenfassung unserer schönen Hurtigruten Reise. Es war ein unvergessliches Erlebnis mit Dir und der ganzen Gruppe. Danke für Deine ruhige Gelassenheit und Geduld und das Du jederzeit für uns ansprechbar warst. Ich möchte mich auch noch mal für die Geburtstagsüberraschungen bedanken. Hab mich sehr gefreut. Auch über das Ständchen von der Crew beim Abendessen und die Geschenke. Vielen Dank. Dir wünsche ich noch viele schöne Reisen mit netten, pflegeleichten Reisegästen. Allen anderen aus der Gruppe wünsche ich auch alles Gute und vielleicht reisen wir mal wieder zusammen. Spitzbergen wäre schön, als Singlereise.

Peggy Gruse
02.05.2024