Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

04.11. – 19.11.2017, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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Eine Reise durch nahezu die gesamte Insel Kuba vermittelt eine Fülle von Eindrücken zur Geschichte und Gegenwart der größten Antilleninsel mit ihren tiefgrünen Bergen und weißen Sandstränden.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

04.11.2017: Flug über Amsterdam nach Havanna


Wir starten sehr früh in Berlin, in Amsterdam treffen wir noch zwei weitere Reisegäste, nun ist die Gruppe komplett und gemeinsam geht es  Richtung Havanna. Pünktlich treffen wir ein und nach kurzer Wartezeit haben wir auch unser Gepäck und treffen unseren kubanischen Reiseleiter Pedro. Schnell wird noch am Flugplatz das erste Geld getauscht, dann fahren wir in unser Hotel Presidente, zentral im Stadtteil Vedado gelegen. Nach dem Einchecken gibt es noch die Möglichkeit, einen ersten kubanischen Drink zu nehmen, danach ist Ausruhen angesagt, dann der nächste Tag beginnt wieder sehr früh.

05.11.2017: Flug nach Santiago de Cuba


Nach einer kurzen Nacht gibt es 02:30 Uhr einen Morgenkaffee und ein Sandwich und schon bringt uns der Bus wieder zum Flugplatz, diesmal zum Abschnitt für die nationalen Flüge. Wieder heißt es warten und 06:00 Uhr hebt die Maschine ab zum Flug Richtung Osten, nach Santiago de Cuba. Schön ist der Blick auf die Bergkette der Sierra Maestra und nach 11/2 -stündigem Flug landen wir in Santiago de Cuba. Nun erwartet uns hier unser Bus mit dem Fahrer Yunelvis Reina. Er wird uns die nächsten zwei Wochen durch Kuba chauffieren.
Da es noch früh am Tage ist, fahren wir mit dem Bus ins Zentrum der "heimlichen Hauptstadt" und besehen zunächst den Parque Cespedes im Zentrum der Stadt. Er ist umgeben von zahlreichen historischen Gebäuden, wie z. B. der Kathedrale Nuestra Senora de la Asunción, 1815 war Baubeginn, 1922 wurde sie vollendet. der Vorgängerbau wurde ein Opfer von Bränden, 1852 wurde der Neubau durch ein Erdbeben zerstört und in der jetzigen Kirche ist nur das Chorgestühl aus Edelhölzern erhalten geblieben. Wir sehen auch das älteste Haus der Stadt, Casa de Diego Velazquez aus dem 16. Jahrhundert und das Rathaus, von dessen Balkon Fidel Castro 1959 den Sieg der Revolution verkündete. Ein Bummel durch den Boulevard führt uns bis zum Hafen, dort gibt es die erste Gelegenheit für ein Gruppenfoto.
Mit dem Bus fahren wir zur Festung San Pedro de la Roca del Morro, sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und ist sehr gut erhalten. Im Piratenmuseum lässt sich die spannende Geschichte der Piraterie in der Karibik nachvollziehen und von den Zinnen aus kann man den Blick auf die Bucht genießen.
Im nahegelegenen Restaurant trinken wir einen erfrischenden Begrüßungscocktail und erfreuen uns weiter am herrlichen Blick auf die Bucht von Santiago. An den Ständen vorm Restaurant werden auch schon die ersten Souvenirs gekauft. Wir fahren in die Stadt zurück und essen Mittag im Restaurant Compay Gallo. Danach wird im Casa Granda eingecheckt und es gibt bis zum Abendessen eine kleine Erholungspause.

06.11.2017: Santiago de Cuba – Baracoa


Heute steht eine spektakuläre Tour an - die Fahrt über die Bergstraße La Farola nach Baracoa. Zunächst gibt es einen Halt am Aussichtspunkt "La Gobernadora". Von hier aus sieht man die Saline von Guantanamo und dahinter den US - Stützpunkt, der sich seit 1902 auf kubanischem Territorium befindet. Durch ein Trockengebiet mit spärlicher Vegetation und vielen Kakteen gelangen wir zur Bergstraße La Farola, welche die Sierra del Purial durchquert und Baracoa mit dem Rest des Landes verbindet. Am Aussichtspunkt Alto Cotillo machen wir unsere Mittagspause, essen unsere Sandwiches und trinken Limonade mit Rum. In Baracoa erwartet uns Regenwetter, aber wir lassen uns nicht abschrecken, checken im Hotel Porto Santo ein und lassen uns vom Meer in den Schlaf wiegen.
07.11.2017: Baracoa - Santiago de Cuba
Zunächst schauen wir uns Baracoa an, die älteste Stadt Kubas. Von der Festung Matachin haben wir einen schönen Blick auf die Stadt und die Bucht. Beim Stadtrundgang suchen wir die Kirche mit dem legendären Holzkreuz des Kolumbus auf und gehen durch die engen Straßen und den Boulevard. Leider beginnt es wieder zu regnen, wir flüchten in den Bus und fahren zur Finca Duabe. Hier lernen wir tropische Kultren kennen, vor allem erfahren wir viel über den Kakaoanbau. Unser Führer lädt uns am Schluß zu einem schmackhaften Kakaogeränk ein, es heißt Cachoro und wird mit Kokosmilch bereitet. Wieder regnet es, wir begegnen dem mit dem Cocktail Rio Toa - eine Mischung von Organgensaft und Maracuja, auf Wunsch auch mit Rum. Der Himmel hat ein Einsehen und so können wir die Bootstour auf dem Rio Toa, mit 150 km einem der längsten Flüsse Kubas, wie geplant unternehmen. Ein schmackhaftes Mittagessen mit Suppe aus Bambusrohrschüsseln rundet den Aufenthalt in der Finca ab.
Wir fahren wieder über die Farola zurück nach Santiago de Cuba und beziehen unser vertrautes Hotel Casa Granda. Zu Abend essen wir im Restaurant Marino.

08.11.2017: Santiago de Cuba–Bayamo–Camagüey


Unser erstes Ziel ist heute die Wallfahrtskirche El Cobre. Sie wurde 1925 zu Ehren der Jungfrau der Barmherzigkeit errichtet. Die Jungfrau ist die Nationalheilige von Kuba und auch von den Anhängern der afrokubanischen Santeria als Ochún verehrt. Zahlreiche Spenden zeugen von erfüllten Wünschen der Gläubigen, auch Hemingway widmete seine Nobelpreismedaille der Jungfrau. Die namensgebende Kupfermine wurde vom 16.-19. Jahhundert betrieben, danach wegen zu geringer Ergiebigkeit aufgegeben. Auf dem Weg zur Kirche kann man gelbe Blumensträuße kaufen um sie der Jungfrau zu verehren. Wir aber kaufen einen solchen Strauß für unser Geburtstagskind und singen ihr ein schönes Ständchen.
Wir fahren weiter nach Bayamo, der Stadt der Helden. Hier wurde Carlos Manuel de Cespedes geboren, der mit der Freilassung seiner Sklaven im Jahre 1868 das Signal für den Freiheitskampf der Kubaner gegen die Kolonialmacht Spanien gab. Auf dem zentralen Platz der Stadt steht auch ein Denkmal für den Dichter der Nationalhymne Panchito Figueredo. In der Casa de la Trova wagen wir noch ein Tänzchen, Mittagessen gibt es im Hotel Royalton, dabei wird auch die Geburtstagstorte verspeist.
Nun wird es Zeit für die Weiterfahrt nach Camagüey, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Wir fahren gleich zum Restaurant Campana de Toledo und nehmen dort unser Abendessen ein. Dann geht es zum Hotel, welches in der Fußgängerzone liegt, so müssen wir ein Stück laufen um dahin zu gelangen. 

09.11.2017 Camagüey – ein Stadtlabyrinth


Wir beladen unseren Bus und steigen dann auf Fahrradtaxen um. So macht der Stadtrundgang mehr Spaß und man sieht auch mehr. Wir besuchen die schönen Plätze San Juan de Dios, Platz der Arbeiter und das Provinzialtheater. In der dreischiffigen Kathedrale beeindruckt uns besonders der silberne Altar. Auf dem Carmen -Platz stehen mehrere hübsche Skulpturen, wir vereinigen uns mit den "Klatschweibern" zum Gruppenbild. Interessant sind die für Camagüey typischen Tonkrüge, die Tinajones. In ihnen wurde das Regenwasser aufgefangen, Wasser war ein kostbares Gut und vor allem in der Trockenzeit nicht immer zu haben. Am Geburtshaus von Ignacio Agramonte (er kämpfte gegen die Spanier und verlor sein Leben in einer der ersten Kriegshandlungen) vorbei kehren wir zu unserem Bus zurück und machen uns auf die Fahrt in Richtung Trinidad. Vorher haben wir unsere Mittagspause in Sancti Spiritus, schauen uns etwas die kleine Kolonialstadt an und essen Mittag im Restaurant am Yayabo-Fluss. Es befindet sich direkt neben einer der wenigen noch erhaltenen steinernen Bogenbrücken aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Um uns näher mit dem Leben auf einer Zuckerrohrplantage zu befassen, fahren wir nach Manaca Iznaga. Dort steht noch das Wohnhaus des Zuckerbarons Manaca Iznaga und ein hoher Turm ermöglicht einen schönen Blick in das Tal der Zuckerrohrmühlen. Hinter dem Haus der Iznagas steht ein Modell einer alten Zuckerrohrmühle und wir können uns die Arbeit der Sklaven vorstellen. Vom Turm aus konnte der Grundherr seine Sklaven bei der Arbeit beobachten und am Rande seiner Besitzung standen die Baracken, in denen die Sklaven untergebracht waren. Wir laufen an vielen gestickten Tischdecken und Blusen vorbei zum Bus und steuern unser letztes Ziel, das Hotel Brisas del Mar auf der Halbinsel Ancón, an. Hier gibt es alles inclusive, nach dem Abendessen schauen wir uns noch die Show an und begeben uns dann zur Ruhe in unsere Bungalows.
10.11.2017: Trinidad und Baden
Eine der schönsten Städte Kubas wird heute besucht - Trinidad, die Stadt der Zuckerbarone. Viele Adelshäuser zeugen vom früheren Reichtum der Stadt, erworben durch den Anbau des Zuckerrohrs und den Export des Zuckers in alle Welt. Besonders charakteristisch sind die schönen hölzernen oder schmiedeisernen Gitter vor den Türen und Fenstern. Sie erlaubten ein gefahrloses Schauen und Plaudern mit den Vorübergehenden, ohne selbst auf der Straße zu sein - vor allem für die Damen des Hause war dies sehr interessant. Unseren Rundgang beginnen wir in einer Töpferei, hier werden aus dem heimischen Lehm typische Töpferwaren hergestellt, wie Krüge, Tassen, aber auch Vasen und kleine Windspiele. Das eine oder andere wird erworben und dann führt uns der Weg zur Plaza Mayor. In einem der schönen alten Häuser am Platz ist eine Galerie untergebracht  und so schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: wir sehen uns die Galerie an, aber gleichzeitig auch die Bauweise eines solchen Hauses und vom Balkon im Obergeschoss haben wir einen schönen Blick über den Platz. Auch der Kirche Iglesia Parroquial Mayor de Santisima Trinidad aus dem 19. Jahrhundert statten wir einen Besuch ab und sehen die schönen Altäre, meist aus Mahagoni und Zedernholz geschnitzt.
Im früheren Franziskanerkloster, jetzt ein Museum, besteigen einige den Turm und haben nochmals einen Überblick über die Stadt. Wer nicht den Turm erklimmt, würdigt die vielen Einkaufsmöglichkeiten und versieht sich z. B. mit einem neuen Strohhut. In der Bar "Canchanchara" hören wir etwas kubanische Musik und testen das Getränk der Bar, bestehend aus Zitronensaft, Zuckerrohrsaft, Honig, Wasser, Eis und Rum. 
Nun fahren wir in unser Hotel am Strand, nehmen unser Mittagessen ein und erholen uns am Strand. Denn am Abend wollen wir noch einmal in das Nachtleben in Trinidad eintauchen. Nach dem Abendessen fahren wir mit dem Bus wieder in die Stadt und gehen zur singenden Treppe. Wir hören der Musik zu, trinken etwas und einige wagen auch ein Tänzchen.

11.11.2017: Die Karibik lockt


Heute ist ein Tag so recht zum Faulenzen, es wird am Strand gewandert, gebadet und gesonnt. Aber so ganz ohne Höhepunkt soll der Tag nicht verübergehen. So unternehmen wir 16:30 Uhr eine Bootstour zum Sonnenuntergang. Der Himmel ist etwas bewölkt und das beschert uns prächtige Farbensiele und sogar einen Regenbogen. Mit einem Drink in der Hand sehen wir dem Sonnenuntergang zu, teilweise findet er hinter den Wolken statt, aber das tut der schönen Stimmung keinen Abbruch. Pünktlich sind wir zurück, denn am Abend wollen wir im Restaurant "La Vigia" zu Abend essen. Wir genießen es, bedient zu werden und lassen es uns gut schmecken.

12.11.2017: Abenteuer in den Bergen der Escambray


Nun müssen wir wieder die Koffer packen, unser Weg führt uns weiter westwärts. Unser erster Halt ist Topes de Collantes, ein Luftkurort in der Sierra del Escambray. Dieser Gebirgszug ist der zweithöchste in Kuba, die höchste Erhebung, der Pico San Juan, ist 1156 m hoch. Der Ort Topes de Collantes selbst liegt 770m hoch und heute ist das 1954 als Lungensanatorium erbaute Kurhotel kaum zu sehen im Wolkendunst. Wir steigen vom Bus in einen russischen LkW um und es beginnt eine abenteuerliche Fahrt durch die dichten Wälder mit ihren Baumfarnen, vielen Epiphyten, Palmen, Eukalyptusbäumen und Kiefern. Das Ziel der Fahrt ist der Startpunkt des Wanderweges "Centinelas del Rio Melodioso im Guanayara - Park. Zunächst beginnt es harmlos, wir wandern durch Kaffeeanpflanzungen und unser Führer erklärt den Kaffeeanbau, zeigt uns einen mächtigen Mamey-Baum, erklärt die Heilkraft vieler tropischer Pflanzen. Aber immer wieder regnet es etwas und der Weg ist von den vorangegangen Regentagen ziemlich aufgeweicht. Hinzu kommt, dass der sonst so harmlose Fluss recht angeschwollen ist und die Holzstege zur Flussüberquerung mitgerissen hat. So müssen wir mutig über die Steine im Fluss klettern - eine ungewohnte Herausforderung. An der Lagune mit dem Wasserfall verzichten wir auf das sonst hier übliche Bad, nass sind wir sowieso schon. Nach kurzer Rast setzen wir unseren Weg fort und freuen uns sehr, endlich das Ziel, das Restaurant "La Gallega" zu sehen. Noch eine letzte Flussquerung auf einer Hängebrücke und wir haben es geschafft. Das Hühnchen mit Reis haben wir uns redlich verdient. Mit dem LKW geht es zurück zu unserem Bus und erfreut nehmen wir in den weichen Sitzen Platz und fahren nach Cienfuegos. An der Straße werden Annona- Früchte angeboten , wir kaufen einige zum Kosten. Wir kommen gut voran und so bleibt noch Zeit, den Botanischen Garten von Cienfuegos zu besuchen. Der Führer erklärt uns, das der Garten seit 1919 besteht und dass auf 94 ha ca. 2000 Pflanzenarten versammelt sind. Wir sehen viele Palmenarten, eine Sammlung von Bambus (er kann bis zu 1 m pro Tag wachsen), den Eisenholzbaum, die Cashewnuss und die Paranüsse. Beeindruckend sind die Gummibäume, die durch die Ausbildung ihrer Luftwurzeln zu Stämmen im Laufe der Zeit einen eigenen Wald bilden. Durch die schöne Allee aus Königspalmen verlassen wir den Garten und fahren zu unserem Hotel "Yagua", sehr schön in der Bucht von Cienfuegos gelegen. Wir essen im Hotelrestaurant zu Abend und danach lauschen  wir in der Bar einer Band, welche, ungewöhnlich für Kuba, klassische Musik spielt.

13.11.2017: Die Mitte Kubas: Cienfuegos und Santa Clara


Nachdem wir die schöne Bucht von Cienfuegos ausgiebig bewundert haben, wird es Zeit etwas mehr von einer der jüngeren Städte Kubas zu sehen. Cienfuegos wurde 1819 von Franzosen gegründet und erhielt den Namen des amtierenden Gouverneurs José Cienfuegos. Die Stadt ist ganz regelmäßig in einem Schabrettmuster angelegt, ihr Zentrum ist der Park José Martí. Dort besuchen wir das Teotro Tomas Terry, 1889 vom Zuckerbaron Tomás Terry errichtet. Das Theater fasst ca. 800 Personen und soche Berühmtheiten wie Sarah Bernhardt und Enrico Caruso sind hier aufgetreten. Wir sehen noch die Kathedrale und den Triumphbogen, zur Erinnerung an die Gründung der Republik Kuba im Jare 1902 errichtet. Ein Bummel über den Boulevard führt uns noch zum Standbild von Benny Moré, dem großen Sohn der Stadt, auch baekannt als der "Barbaro del ritmo". Wir fahren noch einmal zurück zum Ausgangspunkt der Fahrt, der Landzunge Punta Gorda und besehen uns ein interesssantes Bauwerk, den Palacio del Valle. Er wurde 1913 bis 1917 erbaut und vereinigt ein Gemisch aus Gotik, Barock und Mudéjarstil. Auf der Terrasse genießen wir den Ausblick und ein erfrischendes Getränk und verabschieden uns damit von dieser hübschen Stadt.
Wir fahren weiter nach Santa Clara, den meisten bekannt im Zusammenhang mit Che Guevara. Im Jahre 1958 stürmte er die Stadt und eroberte einen gepanzerten Zug voller Waffen. Damit war der Kampf gegen Batista so gut wie entschieden - zwei Tage später verließ der Diktator das Land. Wir sehen das Monument für Che Guevara und seine Getreuen, dann geht es noch ein wenig in die Stadt, aber es regnet mal wieder und so sind wir froh, als wir das Restaurant Saborearte" erreichen, wo wir sehr gut zu Mittag essen. Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Hotel "Los Caneyes". Wir checken ein und nach dem Abendessen sehen wir noch eine Modenschau mit Showeinlagen. Wir versuchen unser Losglück und unsere kubanische Begleiterin Lisi gewinnt eine hübsche Tasche.

14.11.2017: Auf in den Westen – nach Vinales


Heute erwartet uns ein langer Fahrtag. Aber bevor wir den antreten, singen wir mal wieder ein Geburtstagsständchen, diesmal für zwei Gäste. Zur Erinnerung an diesen Tag erhalten sie hübsche kubanische Holzuntersetzer.
Unterbrochen von mehreren Pausen durchqueren wir die fruchtbaren Ebenen Mittelkubas, früher vor allem durch die Viehwirtschaft geprägt. In einer Mittagspause in "La Barigona" essen wir unsere Sandwiches und alle fotografieren die ungwöhnlichen Palmen, welche der Raststätte ihren Namen gaben. Ihr Stamm hat in der Mitte deutliche Verdickungen (Bäuche), die als Wasserspeicher dienen. Am Nachmittag kommen wir in der Provinz Pinar del Rio an und besuchen die Prähistorische Wand, in den 1960er Jahren entstanden, soll sie die Evolution des Lebens darstellen. Bei Benito, dem Tabakbauern sehen wir, wie eine Zigarre gerollt wird und können selbige auch probieren. Wir stärken uns mit einem Kaffee und halten auf dem Weg zu unserem Hotel noch bei einem Bauern an. Er erzählt uns von seinem Bauernhof und dass auch er, wie so viele hier in der Gegend, überwiegend vom Tabakanbau lebt. Es ist jetzt gerade die Zeit, in der die jungen Tabakpflanzen auf die Felder gepflanzt werden. Der Bauer zeigt uns sein Boniato-Feld und gräbt eine Pflanze aus. Er schenkt uns die Knollen und wir nehmen sie mit. Später lassen wir uns unsere Beute im Hotel zubereiten und alle finden den typischen Boniato - Geschmack sehr gut.
Das Hotel "La Ermita" liegt sehr hübsch auf einem Hügel über dem Ort und wir blicken hinab in das Tal.
15.11.2017: Naturschönheiten: Soroa und Las Terrazas
Am Morgen unternehmen wir einen Ausflug in die Welt der Mogotes, der berühmten Karstformationen Kubas. Da gerade kein Andrang herrscht, nutzen wir die Gunst der Stunde für einen zusätzlichen Programmpunkt und unternehmen eine Tour durch die Tropfsteinhöhle "Cueva de los Indios". Mit einem Boot fahren wir auf einem unterirdischen Fluss und am Ausstieg bekommen wir auch endlich auch frischen Zuckerrohrsaft zu kosten. Nun steht der Besuch des Orchideengartens in Soroa auf dem Programm. Der Garten wurde 1943 vom reichen Rechtsanwalt Camacho angelegt, die Orchideensammlung widmete er seiner im Kindbett verstorbenen Tochter. Neben den Orchideen gibt es im Garten viele andere Pflanzenarten (etwa 6000), wie Bromelien, Philodendron, Elefantenfuß, Gummibäume, Yagruma, Brotfruchtbäume, die Korkpalme und Aronstabgewächse. Am Wohnhaus kosten wir frisch gepresste Fruchtsäfte und ruhen etwas aus. Wir essen zu Mittag im Restaurant am Fluss Manantiales und fahren weiter nach Las Terrazas. Das ist eine ökologische Kooperative, die man 1971 gründete, um die Lebensumstände der Landbevölkerung zu verbessern. Terrassenförmig wurden die entwaldeten Hügel aufgeforstet und es wurden ca. 6 Millionen Bäume gepflanzt, vor allem Teak, Kiefern, Zedern und Mahagoni.
Ein Führer begleitet uns durch das Dorf und erzählt vom Leben der ca. 1000 Einwohner. Sie sind Landwirte, Künstler, Hotelangestellte, Gastronomen, Naturführer. Der erwirtschaftete Gewinn kommt allen Bewohnern zugute. Das Dorf besitzt Läden, eine Grundschule,einen Kindergarten, Sportstätten und ein Kulturhaus. Wir übernachten inmitten einer üppigen Natur im dorfeigenen Hotel Moka.

16.11.2017: Die Hauptstadt wird erobert


Mit einem leichten Bedauern nehmen wir Abschied von der Naturidylle, jetzt wartet die Großstadt Havanna auf uns. Mit dem Bus fahren wir durch den neueren Teil der Stadt und am Malecon entlang. Auf dem Platz der Revolution halten wir an und fotografieren das große Denkmal für José Martí und die umgebenden Ministerien und das Nationaltheater. Der Platz kann eine Million Menschen aufnehem, hier hielt Fidel Castro seine berühmten Reden, fanden die traditionallen Aufmärsche zum Tag des Sieges der Revolution statt. Nun widmen wir uns  dem älteren Teil der Stadt und bummeln über die Plaza San Francisco de Asis mit der gleichnamigen Kirche,sehen Reste der Stadtmauer und der alten Wasserversorgung, wandern durch die lebhafte Straße Mercaderes zur Plaza Vieja. Eine Rast legen wir im Hotel "Ambos Mundos" ein, dem Stammhotel Hemingways. Von der Dachterrasse hat man einen schönen Blick über die Hafenbucht. Wir erfrischen uns mit dem Spezialgetränk des Hauses, einer Pina Colada, serviert in einer Ananas. Auch die Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert besuchen wir natürlich. Unser Mittagessen haben wir im Restaurant "El Templete" und danach setzen wir uns in die bestellten Oldtimer zu einer weiteren Stadtrundfahrt. Vom Christusstandbild aus kann man das Panorama der Stadt bewundern, wir werfen einen Blick auf das Haus von Che Guevara und auf die Festung Los Tres Reyes del Morro. Durch den Hafentunnel hindurch kommen wir in den modernen Stadtteil Miramar, entlang der Quinta Avenida fahren wir zu einem hübschen Park mit alten Gummibäumen, Resten des Stadtwaldes. In der nahe gelegenen Kirche Santa Rita fallen uns die schönen Marmorfenster auf. Die Oldtimer bringen uns zu unserem Hotel "Four Points" im Stadtteil Miramar. Der Bus mit unseren Koffern ist schon da und wir checken ein. Am Abend essen wir im gleichen Stadtteil im Restaurant "Tocororo" und lauschen der Musik einer sehr gut und engagiert spielenden Band.

17.11.2017: Noch einmal Havanna


Der zweite Tag in Havanna beginnt mit dem Besuch des Friedhofs Cristobal Colon, mit 48 ha einer der größten Friedhöfe des Landes. Prachtvolle Marmorstatuen schmücken viele Gräber reicher oder berühmter Persönlichkeiten. Die ersten Präsidenten der Republik ruhen hier, aber auch Feuerwehrleute, die bei einer Expolsion 1890 in Havanna ums Leben kamen und Künstler wie Alejo Carpentier und Rita Longo, der Freiheitskämper Maximo Gomez und die Kampfgefährtin Fidels, Celia Sanchez.
Zurück in Alt Havanna besuchen wir noch einen Bauernmarkt und begutachten das Gemüseangebot. Vor dem Mittagessen mixen wir in Lamparillo noch einen Mojito und gehen dann im Paladar "Abel" zum Mittagessen. Nach dem Essen geht es zum Rummuseum. Bei einem Rundgang wird uns die Herstellung des Rums erklärt und am Ende dürfen wir auch kosten. Im Restaurant dürfen wir erneut einen Mojito mixen, nun sind wir doch schon Mixexperten. Nun wird es Zeit für einen Kaffee bei einer kubanischen Familie, die im Stadtteil Vedado wohnt. Wir begutachten die Einrichtung, trinken Kaffee und lassen uns vom Leben in der Stadt erzählen. Nach dem Abendessen im Hotel steht noch der Besuch des "Tropicana" auf dem Programm. Die Vielfalt der Kostüme und das kubanische Temperament haben allen gut gefallen. 
18.11.2017: Rückreise nach Deutschland
Da der Rückflug erst am Abend stattfindet, fahren wir am Morgen nach San Francisco y Paula, um das Wohnhaus von Hemingway zu besuchen. Da wir früh vor Ort sind, können wir ganz in Ruhe in alle Fenster schauen und durch den Garten zum Swimming Pool bummeln. Wir kehren nach Alt Havanna zurück und laufen vorüber am Gouverneurspalast zum Hotel "Raquel". Das Jugenstilhotel hat eine hübsche Dachterrase und wir essen dort noch eine Kleinigkeit und trinken einen Abschieds-Daiquiri. Im Hotel "Four Points" erfrischen wir uns noch etwas und machen uns "winterfest" für die Rückreise. Dann geht die Fahrt zum Flugplatz und wir verabschieden uns vom Fahrer Yunelvis und dem Führer Pedro. Jetzt heißt es noch etwas warten, die letzten CUC ausgeben und sich auf den langen Flug einstellen.
Pünktlich startet unser Flugzeug und so können wir ganz entspannt in Amsterdam zu unserem Abfluggate Richtung Berlin bzw. München und Frankfurt gehen, eine schöne Reise mit vielen Eindrücken von Land und Leuten ist nun zu Ende.

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