Reisebericht: Jahreswechsel auf den Kapverden für Singles

23.12. – 02.01.2012, 11 Tage Tropischer Inselarchipel vor der Küste Afrikas


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Die Kapverdischen Inseln erkundeten wir in diesem Jahr zum Jahreswechsel in einer kleinen Single-Reisegruppe. Hier erlebt man noch Inseln im Atlantik ganz authentisch ohne Massentourismus ... die Menschen, die Musik und die wilde Schönheit der Natur
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Freitag, 23.12.2011 Flug über Frankfurt und Lissabon nach Praia auf der Insel Santiago

Von Dresden, Berlin und Hamburg starten gegen Mittag unsere Zubringerflüge mit Lufthansa nach Frankfurt/Main. Hier treffen wir uns am Abfluggate nach Lissabon im Terminal 1. Nun ist unsere kleine Reisegruppe von 10 Personen komplett. Am Abend startet unser TAP-Flug mit etwas Verspätung nach Lissabon (Flugzeit ca. 3 Stunden), wo wir noch einmal umsteigen müssen. Auch hier verspätet sich der Flug um etwa 1,5 Stunden. Schließlich können wir in den Flieger nach Praia und starten unseren Flug auf die Kapverden. Der Flug dauert etwa 4 Stunden, es gibt ein warmes Abendessen an Bord. Der Service der TAP ist gut und der Flug verläuft ruhig. Mit etwas Verspätung kommen wir am kleinen Flughafen von Praia an. Hier kann man sich nicht verlaufen, denn es gibt nur eine kleine Ankunftshalle und ein Kofferband zur Gepäckausgabe. Leider fehlt ein Koffer unserer Reisegruppe und wir müssen lange warten. Wieder zeigt sich, dass es immer ratsam ist, die wichtigen Dinge ins Handgepäck zu packen .
Wir nutzen die Zeit zum Geld tauschen am Schalter in der Ausgangshalle. Kapverdische Escudos kann man nur hier im Land tauschen, nicht in Deutschland. Für einen Euro bekommt man etwa 100 CV Escudos. Während die Reisegruppe mit unserem Transferfahrer zum Hotel fährt, bleibe ich wegen dem fehlenden Koffer noch am Flughafen. Es ist nämlich unbedingt nötig, den Kofferverlust registrieren zu lassen, damit man eine Vorgangsnummer dazu erhält und der Koffer an die richtige Adresse nachgeliefert wird. Nun merken wir zum ersten Mal die Ruhe und Gelassenheit der Kapverdianer. Wir warten eine weiter Stunde, bis die Dame vom Gepäckverlust-Schalter endlich in ihr Büro geschlendert kommt. Die Aufnahme des Verlustes geht dann zügig und wir nehmen uns ein Taxi ins Hotel "Pestana Tropico" in Praia. Gegen 5 Uhr früh können wir endlich ins Bett.

Samstag, 24.12.2011 Flug von Praia (Insel Santiago) nach Sao Filipe (Insel Fogo)

Nach nur wenigen Stunden Schlaf treffen wir uns zum Frühstück im Hotel. Das Frühstücksbuffet ist sehr gut und wir stärken uns kräftig. Dann geht es im Kleinbus zum Flughafen. Kofferträger und Fahrer helfen gegen ein wenig Trinkgeld beim Transport der Koffer. Check In der Abflughalle des Flughafens Praia. Hier muss man seinen Pass zeigen und kann zum Schalter vor gehen. Wir bekommen die Bordkarten. Dann gehen wir zur Abflughalle für die Inlandsflüge (domestic departures). Hier zeigen wir die Bordkarte und den Pass und werden hinein gelassen. Getränke kann man übrigens mitnehmen, auch eine Taschen- und Sicherheitskontrolle gibt es nicht. Vor der Halle gibt es einen Kiosk, an dem man Getränke holen kann. In der kleinen Transferhalle gibt es Sitzmöglichkeiten und Toiletten sowie einen Getränkeautomaten, für den man allerdings einheimische Münzen braucht. Unser Flugzeug nach Fogo hat etwa eine Stunde Verspätung.


Dann kommt das Flugzeug an und wird erstmal ent- und wieder beladen, betankt und gereinigt. Alles läuft sehr ruhig ab, niemand rennt oder macht Stress. Das ist die kapverdische Mentalität. Auch in der inzwischen voll gewordenen Abflughalle regt sich niemand auf. Das scheint wirklich völlig normal zu sein. Schließlich können wir ins Flugzeug, zu Fuß über die kleine Rollbahn. Es ist eine Propellermaschine mit je vier Sitzen nebeneinander. Das Flugzeug ist modern und es besteht kein Grund zur Sorge bezüglich der Sicherheit. Wir starten mit etwa einer Stunde Verspätung gegen 11.45 Uhr nach Sao Filipe auf die Insel Fogo. Der Flug dauert nur ca. 30 Minuten, Getränke oder Verpflegung gibt es nicht an Bord. Wir landen um 12.15 Uhr auf der "Feuerinsel" Fogo. Bei guter Sicht hat man aus dem Flugzeug schon einen ersten Blick auf den gleichnamigen Vulkan. Bei uns ist es wie so oft etwas diesig.
Der Flughafen von Fogo ist noch kleiner als der in Praia. Das Kofferband ist nur etwa 5 Meter lang und es geht etwas chaotisch zu, bis jeder seinen Koffer hat. Am Ausgang wartet schon unsere örtliche Reiseleiterin Annica auf uns. Mit zwei Kleinbussen fahren wir zu unserem Hotel "Xaguate" in Sao Filipe, der Hauptstadt von Fogo. Wir beziehen unsere Zimmer in dem kleinen, gemütlichen Hotel direkt oberhalb der Atlantikküste. Es gibt einen großen Meerwasser-Swimmingpool mit Sonnenliegen und Poolbar, ein kleines Restaurant und einen Aufenthaltsraum neben der Lobby. Die obere Etage ist bequem per Lift erreichbar. Die Zimmer verfügen über einen großen Balkon, Bad mit Dusche und WC, Zimmersafe, TV und Telefon.
Nachdem wir unsere Zimmerbezogen und uns kurz frisch gemacht haben, starten wir mit Annica zu einem Stadtrundgang durch Sao Filipe. Wir bummeln die kleinen Pflasterstraßen entlang (festes Schuhwerk ist empfehlenswert) vorbei an den wichtigsten Plätzen des Ortes, der Markthalle, dem Kleidermarkt, dem Rathaus und der katholischen Kirche. Einige Häuser sind im Kolonialstil erhalten und renoviert. Überall gibt es Straßenhändler und spielende Kinder. Es herrscht geschäftiges Leben in der kleinen Stadt. Die Kirche ist außerhalb der Gottesdienste geschlossen, aber wir haben am Abend Gelegenheit, eine Christmette zu besuchen.
Zurück im Hotel verabschiedet sich Annica und wir bereiten uns auf den Heiligabend vor. Zum Abendessen erwartet uns heute ein festliches Weihnachtsmenü im Hotelrestaurant. Ein großer Tisch ist für uns stimmungsvoll gedeckt und ih begrüße alle mit einem Glas Sekt und ein paar Appetithäppchen. Dann folgt ein 4-Gang-Menü mit kleinen Vorspeisen, Suppe, Hauptgericht mit Fisch oder Fleischgerichten zur Wahl und Desserts. Alle Getränke sind inklusive. Wir probieren natürlich gleich den berühmten Fogo-Wein in weiß und rot (vinho de Fogo). Beide schmecken äußerst gut und werden das Lieblingsgetränk für unsere gesamte Reise.
Natürlich habe ich für jeden auch ein kleines Weihnachtsgeschenk vorbereitet und alle freuen sich über die Überraschung. Gegen 23.00 Uhr ziehen sich die meisten nach einem geselligen Abend auf ihre Zimmer zurück. Es war ein langer Tag und die letzte Nacht hatten wir wenig Schlaf.
Zu zweit gehen wir allerdings noch einmal zur Kirche in die Stadt und sehen uns einen Teil der Christmette an. Sie beginnt erst gegen 23.30 Uhr. Die Kirche ist im Innern sehr schlicht gehalten. Der Pfarrer hält die Messe ab und es werden Lieder gesungen. Es gibt einen kleinen Kirchenchor, der von typischen Gitarrenklängen live begleitet wird. Eine Orgel gibt es nämlich nicht. Jung und Alt wohnen der Christmette bei. Es war ein tolles Erlebnis. Gegen 1.00 Uhr sind wir zurück im Hotel.

Sonntag, 25.12.2011 Ausflug in das Inselinnere von Fogo: Cha das Caldeiras – Vulkan Pico

8.30 Uhr treffen wir uns zum Frühstück im Hotelrestaurant und 10.00 Uhr mit unserem örtlichen Guide Zelito (Englisch) und Fahrer Arlindo (Portugiesisch) zur Abfahrt im örtlichen Kleinbus (ca. 20 Sitze, ohne Toilette, Fenster zum Öffnen, sehr einfaches Fahrzeug, nicht besonders modern)zu unserem Ausflug in den Vulkankrater Cha das Caldeiras. Die Fahrt führt über einfache Pflasterstraßen aus der Kolonialzeit, die damals von Sklaven erbaut wurden. Ein Teil ist sogar asphaltierte Straße, die vor wenigen Jahren mit Kooperation der Italiener gebaut wurde.
Unterwegs halten wir an einigen kleinen Obstplantagen und Gemüsefeldern, die bewässert werden mit Schläuchen und Tropfenbewässerung.
Das Regenwasser wird in der Regenzeit (Juli, August, September) in großen Auffangbecken gesammelt und das ganze Jahr zur Bewässerung genutzt. Angebaut werden Mais, Kohl, Süßkartoffeln, Maniok, Bananen, Papaya, Guaven, Mango, Bohnen, Feigen. Es kommen sofort zahlreiche Kinder an den Bus und wollen teilweise kleine gebastelte Lavahäuser als Souvenir verkaufen (200-500 CVE). Wir kaufen Ihnen auch zum Teil etwas ab. Zelito erklärt die verschiedenen Obstsorten und die Pflanzen, die hier wachsen. Er zeigt uns auch den Graukopfliest, einen Verwandten des Eisvogels, der hier auch als Eisvogel bezeichnet wird.
Gegen 12.00 Uhr kommen wir am Nationalpark Caldeira am Fuße des Pico an und machen ein Gruppenbild am Schild des Nationalparks.
Weiterfahrt durch die Lavalandschaft am Fuße des Pico und der Bordeira, der Krater-Steilwand, die die Hochebene begrenzt und die nur auf der Westseite der Insel Fogo noch erhalten ist. Wir sind in der Caldeira auf einer Höhe von 1400 bis 1600 Metern. Die Bordeira ist etwa 2600 Meter hoch, der Pico 2829 Meter. Er ist neben dem Teide auf Teneriffa der zweithöchste Berg der Atlantischen Inseln. Zelito zeigt uns die zwei verschiedenen Lava-Arten: eine schnellfließende und damit gefährlichere AA-Lava und eine langsamere B-Lava. Wir machen mehrere Fotostopps in der vulkanischen Mondlandschaft und am Pico Pequeno, dem kleinen Pico, der 1995 das letzte Mal ausgebrochen ist. Seine Lavamassen blieben innerhalb der Caldeira. Damals gab es hier schon keine Einwohner mehr direkt an den Vulkanen. Beim Ausbruch 1951 wurden mehrere Häuser unter der Lava begraben und die Einwohner flüchteten in die nebenliegenden Dörfer Portela und Baghueira. Diese besuchen wir als nächstes.
In Portelo kehren wir gegen 13.00 Uhr zur Mittagpause in das kleine Hotel Pedra Brabo ein und genießen ein Mittagessen und den berühmten Fogo-Wein. Es gibt Cachupa, das Nationalgericht der Kapverden mit Mais, Bohnen, anderem Gemüse, Schweinefleisch, Fisch und Chourico-Wurst (rich cachupa). Außerdem gibt es gebratenes Hühnchen, Reis und Gemüse. Wir bekommen je zwei Flaschen roten und weißen Fogo-Wein und Wasser dazu. Hier ist auch die Möglichkeit zur Toilette zu gehen. Den übrigen Wein nehmen wir kurzerhand mit. Es wäre ja schade um den schönen Fogo-Wein!
Gegen 14.00 Uhr machen wir einen Spaziergang durch das Dorf Portelo. Wir sehen einen roten Pfeffer-Baum, weiße Feigen, Weihnachtssterne, die örtliche Polizeistation und das kleine Hospital (Polizei und Arzt kommen nur an manchen Tagen ins Dorf). Es gibt noch zwei bis drei weitere kleine Hotels und die Kinder spielen überall auf der Straße.
Wir besuchen das Weingeschäft eines kleinen Weinkellers. Der Weinkeller selbst hat heute natürlich geschlossen. Im Geschäft bekommen wir auf Nachfrage sogar eine kleine Kostprobe der Fogo-Weine und Liköre. Wir kosten nun auch den Roséwein „Rosé de Fogo“, einen Granatapfel- und einen Kräuter-Likör auf Grappa-Basis und einen süßen Dessertwein. Einige kaufen sich ein oder zwei Flaschen für Zuhause. Der Wein kostet 600 CVE, der Schnaps 900 CVE. Dann fahren wir noch ein Stück hinunter zum Dorf Baghueira. Hier gibt es keine größeren Sehenswürdigkeiten. Wir drehen also um und fahren Zurück durch die Caldeira und die Serpentinenstraße hinunter in Richtung Sao Filipe. Unterwegs erzählt Zelito noch einiges Wissenswertes zur Tier- und Pflanzenwelt. Gegen 16.30 Uhr sind wir zurück am Hotel „Xaguate“. Wir setzen uns an den Pool und trinken einen Tee oder unseren Fogo-Wein. Ein erfrischendes Bad im Pool darf natürlich auch nicht fehlen.
Um 19.00 Uhr treffen wir uns in der Lobby, um zum Restaurant „Pipi’s Bar“ in Sao Filipe zu spazieren. Hier haben wir heute unser Abendessen reserviert. So lernen wir auch die einheimische Küche und das einheimische Nachtleben kennen. Heute ist der 25. Dezember und damit Feiertag auf den Kapverden. Auf einem Platz oberhalb der Küste findet ein großes Fest statt, auf dem sich ganz Sao Filipe trifft. Es gibt Musik, kleine Bars und manche grillen vor Ort. Alles ist voller Menschen, auch viele Kinder, die sich hier treffen und gemeinsam feiern. Wir gehen einmal hindurch durch das Getümmel und wieder stadteinwärts bis zum Restaurant. Hier ist auf der Terrasse draußen schon ein Tisch für uns vorbereitet. Wir bestellen Getränke und einige Minuten später wird das Essen „aufgefahren“. Es gibt gegrilltes Hühnchen, Fischfilets, Reis, Pommes, Gemüsesalat und gekochtes Gemüse mit Zwiebel- oder Erdnusssoße. Alles schmeckt sehr lecker und wir genießen den Abend. Wir sind gegen 22.00 Uhr zurück im Hotel und wünschen eine gute Nacht.

Montag, 26.12.2011 Inselrundfahrt auf Fogo: Kaffee– und Obstanbau, Mosteiros, Salinas de Sao Jorge

Nach dem Fühstück im Hotelrestaurant und einem Geburtstagskuchen treffen wir uns um 9.30 Uhr wieder mit Reiseleiter Zelito und Busfahrer Arlindo und fahren los zur Inselrundfahrt auf Fogo. Wir umrunden die ganze Insel heute entgegen dem Uhrzeigersinn. Zunächst geht es die gleiche Straße entlang wie am Vortag. Unterwegs halten wir bei einer Bauernfamilie, die gerade ein Schwein geschlachtet hat und an einem Waschplatz, wo die Frauen des Dorfes manchmal ihre Wäsche waschen. Hier ist ein großes Wasserbecken mit Waschbrettern aus Beton gegossen. Daneben befindet sich der Regenwasser-Speicher des Dorfes. Unterwegs fotografieren wir auch örtliche Bauern, Kühe, Esel und Ziegen. Hier sieht man wirklich noch das ursprüngliche Leben! Die Kinder kommen immer zum Bus. Allgemein lassen sich die Menschen gern fotografieren, wenn man ihnen mit einem Lächeln begegnet.
Wir fahren durch Cova Figueira (übersetzt Feigen-Krater), welches der Verwaltungssitz einer der drei Regierungsbezirke oder Gemeinden der Insel ist, neben Sao Filipe und Mosteiros. Entlang der Ringstraße oberhalb der Küste geht es weiter nach Mosteiros. Entlang der Straße und über die Straße gespannt sind hier viele Spinnweben. Die Gegend wird daher auch Spider Village genannt. Überall sieht man die etwa 8cm großen Spinnen hängen. Sie sind aber nicht gefährlich.
In Mosteiros Tras verlassen wir die Ringstraße und fahren ein Stück bergauf zu einigen Obst- und Kaffeeplantagen. Zelito zeigt uns einen Baobab-Baum mit Früchten, einige Kaffeesträucher mit grünen Kaffeebohnen und wir machen einen kleinen Spaziergang (200m) durch einige Bananenplantagen.
Hier ist durch den sogenannten Nebelwald mehr Feuchtigkeit vorhanden und an den Berghängen wachsen üppige Obstbäume. Die großen Kaffeeplantagen befinden sich allerdings weiter oben in den Bergen. Dort kommt man zum Beispiel durch, wenn man vom Pico ca. 4 Stunden hinunter wandert nach Mosteiros, wo wir uns gerade befinden. Wir fahren wieder bergab und halten an einem Aussichtspunkt, wo wir Mosteiros und die schwarze Lava-Küste gut überblicken. Wir sehen den Stadtkern von Mosteiros, den Fußballplatz und die kleine Landebahn des ehemaligen Flughafens.
Dann fahren wir hinunter nach Mosteiros zu unserem Mittagssnack in einem Café, dessen Besitzer selbst einige Kaffeeplantagen besitzt und diesen Kaffee hier auch zum Trinken anbietet. Im Innenhof ist ein Tisch für uns vorbereitet. Es gibt Fisch und Hühnchenfleisch auf großen Platten und dazu Kartoffeln, Kürbis und Möhren. Getränke sind extra zu bezahlen (Bier/Cola/Wasser 120 CVE). Wer möchte, kann den regionalen Kaffee probieren, kleine oder große Tasse (50/100 CVE). Er schmeckt ganz gut.
Gegen 14.30 Uhr fahren wir wieder los in Richtung West-Fogo. Um 15.15 Uhr erreichen wir die Salinas de Sao Jorge, den einzigen kleinen Badestrand von Fogo. Hier ist eine kleine Bucht vom offenen Meer abgeteilt. Hier gab es vor vielen Jahren einen Vulkanausbruch oberhalb der Küste. Der Berg wird Black Mountain genannt und sein Lavastrom floss bis hinunter ans Meer und bildete die Bucht und die bizzaren Küstenfelsen. In den Höhlen und Felsenlöchern hört man die Brandung rauschen. Das Wetter ist gerade nicht so schön, weil ohne Sonnenschein. Dennoch gehe ich mit den Füßen ins Wasser und zwei nehmen sogar ein richtiges Bad im Atlantik. Der Strand ist natürlich schwarz, weil Lavasand, und es ist ein wenig steinig. Man sollte vielleicht Badeschuhe mitnehmen. Auch ein paar Seeigel gibt es hier.
Um 17.30 Uhr sind wir zurück im Hotel Xaguate. Einige nutzen die Zeit bis zum Abendessen zur Entspannung am Hotelpool. Um 19.00 Uhr treffen wir uns wieder in der Lobby, um in die Stadt Sao Filipe zum Abendessen zu gehen. Heute besuchen wir ein anderes Restaurant, was auch in allen Reiseführern zu Sao Filipe ausgeschrieben ist, den Tropical Club (Bar und Restaurant). Wir haben wieder Taschenlampen dabei, um den Weg zu beleuchten. Im Innenhof des Restaurant sitzen wir unter einer riesigen Palme, die mit Lichterketten beleuchtet ist. Wir bestellen die Getränke (Bier/Cola 150 CVE, Tee 100 CVE, eine Flasche Fogo-Wein 1200 CVE). Heute probieren einige das Kapverden-Bier Strela. Es kommt ganz gut an. Zum Hauptgang gibt es wieder Hühnchen und zwei Sorten Fisch, dazu Reis und Pommes, Gemüse und Kartoffeln. Alles schmeckt sehr gut. Zum Dessert dürfen wir aus der Karte wählen (die Speisekarte ist in Portugiesisch, Spanisch, Englisch und Deutsch). Es gibt beispielsweise Mango oder Erdbeereis, Papaya, Milchpudding oder gebratene Banane. Gegen 21.45 Uhr laufen wir zurück zum Hotel. Das war wieder ein schöner Tag und ein gemütlicher Abend!

Dienstag, 27.12.2011 Flug von Fogo über Praia nach Sao Vicente – Mindelo – Abendessen bei Live–Musik

Frühstück im Hotel Xaguate und 10.00 Uhr Transfer zum Flughafen von Sao Filipe. An dem winzigen Flughafen gibt es nur eine Abflughalle und einen Check In Schalter. Wir checken am Schalter ein. Ich sammle alle Pässe ein und wir bekommen einen Gruppen Check In. Jeder bekommt gleich beide Bordkarten (nach Praia und nach Sao Vicente). Die E-Tickets muss ich nicht zeigen. Es läuft alles problemlos. Es gibt auch nur ein Gate, wodurch alle zu Fuß zum Flugzeug laufen.
Um 11.40 Uhr sollte unser Flug nach Praia starten. Da wir auf den Kapverden sind, geht es aber nicht ohne Verspätung ab. Irgendwann kommt das Flugzeug und wir starten gegen 12.15 Uhr nach Praia. Hier gehen wir durch die Halle domestic arrivals nebenan in die Halle domestic departures, die wir ja schon von unserem ersten Flug kennen. Davor gibt es einen Kiosk, an dem man sich Getränke, Kuchen und ein Sandwich holen kann. Einige nutzen die Wartezeit zum Mittagssnack. Unser Anschlussflug startet statt 13.35 Uhr auch mit einer halben Stunde Verspätung um 14.10 Uhr. Mittlerweile haben wir uns ein bisschen daran gewöhnt. Der Flug dauert etwa 50 Minuten und wir landen gegen 15.00 Uhr sicher in Sao Vicente am Flughafen Sao Pedro, der etwa 8 km von Mindelo entfernt liegt. Es ist ein kleiner, aber modernerer Flughafen mit "richtigem Kofferband". Wir nehmen unsere Koffer und gehen hinaus (ohne irgendwelche Kontrollen). Dort treffen wir Lori, unsere örtliche, Englisch sprechende Reiseleiterin und unseren Fahrer. Wir haben einen Kleinbus mit 10 Sitzen, das Gepäck passt mit in den Kofferraum.
Wir fahren etwa 20 Minuten bis zum Hotel Porto Grande an der Praca Nova in Mindelo. Wir checken ein. Danach ist Freizeit bis 19.00 Uhr, die Gäste gehen gemeinsam in die Stadt. Ich spreche mit Lori noch das  Programm für Sao Vicente ab.
Um 19.00 Uhr treffen wir uns alle in der Lobby, um zum Abendessen im Restaurant Archote zu gehen. Hier wird heute Abend Live-Musik gespielt und es ist ein 2-Gang-Menü für uns bestellt. Wir gehen zu Fuß an der Post vorbei bis zur Hafenpromenade und dann rechts hoch zum Restaurant. Es ist nun mit bunten Lichterketten beleuchtet und die Tische sind sauber eingedeckt. Wir bestellen die Getränke (Flasche Wein 1200 CVE) und nach etwas langer Wartezeit wird das Essen serviert. Es gibt Thunfisch und die üblichen Beilagen (Reis, Gemüse, Kartoffeln, gebackene Banane, Bohnen). Zum Dessert gibt es Eis, Kuchen und Papaya. Alles schmeckt sehr gut. Ab 20.15 Uhr startet die kleine 3-Mann-Band mit der Live-Musik. Es ist Gitarrenmusik in verschiedenen Stilen, mal beschwingt mal melancholisch. Die Musik kommt bei uns gut an. Da es ein wenig kühl und windig wird, gehen einige schon früher zurück zum Hotel. Wir sind gegen 22.15 Uhr alle zurück im Hotel.

Mittwoch, 28.12.2011 Fährüberfahrt von Mindelo nach Porto Novo (Santo Antao) – Santantao Art Resort – Ausflug zur Caldeira das Patas – Cha do Morto – Lagedos

Heute geht es etwas früher los, denn wir nehmen die Morgenfähre nach Santo Antao. Nach dem Frühstück im Hotel treffen wir uns um 7.15 Uhr mit Gepäck in der Lobby. In unserem Kleinbus starten wir zum Fährhafen von Mindelo (ca. 5 Minuten Fahrt).
Mit unserem Gepäck gehen wir in die Wartehalle. Die Fähre ist schon da. Gegen 7.30 Uhr können wir mitsamt Gepäck über die Autorampe an Bord gehen. Die Koffer stellen wir unten im Autodeck einfach am Rand ab. Dann müssen alle Passagiere nach oben gehen. An der Treppe werden die Fährtickets eingesammelt, die alle mit Namen ausgestellt sind. Eine Passkontrolle oder ähnliches gibt es nicht. Wir gehen nach oben auf die Decks. Es gibt einen Raum, wo man drinnen sitzen kann. Wir bleiben aber alle draußen, wo wir auf Plastikstühlen Platz nehmen. Die Fähre namens Armas ist relativ groß, es passen sogar Autos unten in en Laderaum.
Pünktlich um 8.00 Uhr legen wir ab zur einstündigen Überfahrt nach Santo Antao. Es ist windig, man sollte eine Windjacke dabei haben, aber nicht kalt. Es ist etwas Seegang, aber von uns wird keinem schlecht. Empfindliche Menschen sollten dennoch lieber Reisetabletten dabei haben. Pünktlich um 9.05 Uhr legen wir im Hafen von Porto Novo an. Wir drängeln uns hinunter in den Frachtraum und sichern unsere Koffer. Draußen wartet unser örtlicher Reiseleiter Max mit einem weißen Eberhardt-Schild auf uns. Der Kleinbus durfte nicht in den Hafen fahren. So müssen wir unsere Koffer einen ziemlich langen Weg über Schotter, Sand und Pflastersteine ziehen. Das war echt blöd! Max und der Fahrer helfen zwar, wo sie können, aber es ist ziemlich beschwerlich, durch die Menschenmassen zu kommen.


Das Gepäck wird von Max und dem Fahrer auf das Dach des Kleinbusses geladen. Dann zwängen wir uns hinein (es sind gerade 10 Sitze) und fahren zum Hotel Santantao Art Resort. Die Zimmer sind schon bereit und wir können einchecken. Wir müssen die Pässe abgeben und bekommen Zimmerschlüssel und Fernbedienungen für TV und Klimaanlage. Der Fahrstuhl ist defekt. Also lassen wir die Koffer vom Personal herauf tragen.
Nach einer kurzen Pause zum Frischmachen treffen wir uns um 10.30 Uhr wieder in der Lobby und beginnen unseren Ausflug zum Krater Caldeira das Patas. Wir fahren in Südwestliche Richtung aus Porto Novo heraus und biegen dann ab in Richtung Berge.
Die Landschaft ist sehr karg und trocken. Die Asphaltstraße wandelt sich in eine Pflasterstraße, wie wir sie schon von Fogo kennen. Unterwegs machen wir ein paar Fotostopps und sehen die etwa 1400 Meter hohen Berge, tief eingeschnittene steile Täler und einige Landwirtschaftsflächen. Durch Lagedos fahren wir weiter in den Norden nach Cha do Morto, einem kleinen Bergdorf. Hier unternehmen wir einen kleinen Spaziergang (ca. 20 Minuten) entlang der Zuckerrohr-, Gemüse- und Obstfelder. Die privaten Bauernfamilien haben hier ein karges Leben und scheinen nur vom eigenen Anbau zu leben. Es ist ziemlich heiß heute, um die 30 °C, weil hier im Süden von Santo Antao die Sonne fat immer scheint und es sehr trocken ist. Die Felder werden mit Quellwasser bewässert, das mit Pumpen herauf befördert wird.
Dann geht es zurück nach Lagedos. Wir besuchen eine sogenannte Kooperative. Hier haben sich etwa 800 Bauern zusammengeschlossen und vertreiben ihre Waren gemeinsam. Es gibt einen kleinen Laden, in dem wir regionale Produkte kaufen: Grogue (Zuckerrohrschnaps), Ponche (Grogue mit Zuckerrohrsaft, ab 160 CVE), verschiedene Liköre, Marmeladen und Tees. Max zeigt uns auch die kleine Grundschule, die ebenfalls zur Kooperative gehört. Es sind allerdings gerade Ferien. Außerdem sehen wir eine kleine Werkstatt, in der Pflastersteine aus Beton gefertigt und in Holzöfen gebrannt werden. Diese werden auch auf andere Inseln der Kapverden exportiert.
Um 13.15 Uhr Weiterfahrt zum Mittagessen im Restaurant Babylonia in Lagedos. Dieses Restaurant gehört ebenfalls zur Kooperative und liegt umgeben von Obst- und Zuckerrohrfeldern etwas oberhalb des Ortes. Wir bekommen Grogue und Ponche zum Kosten. Die Getränke sind extra zu bestellen (Bier 100 CVE, guter Mangosaft 120 CVE, Kaffee 30 CVE). Zum Mittagessen gibt es Fisch (Sermonell) und Schweinefleisch, Süßkartoffel, Maniok, Kürbis, Reis und Bohnen. Zum Dessert gibt es eine typische Spezialität: Papaya, Papaya-Mus und Ziegenkäse.
Um 14.30 Uhr verlassen wir Lagedos und fahren zurück zum Hotel nach Porto Novo. Hier kommen wir gegen 15.00 Uhr an. An der Rezeption holen wir unsere Pässe ab und müssen dafür das Hotelformular unterschreiben. Einige holen sich ein Handtuch für den Pool, dafür muss man 10 € Kaution hinterlegen. Alle genießen die freie Zeit am Pool oder im Hotel. Um 19.30 Uhr treffen wir uns in der Lobby, um zum Abendessen im Hotelrestaurant zu gehen.

Donnerstag, 29.12.2011 Besuch beim Zuckerrohr–Bauer mit Grogue–Probe – Wanderung im Paul–Tal – Panorama–Fahrt durch das Bergland und Cova–Krater

Heute steht ein aktiver Tag in der Natur Santo Antaos auf dem Programm. Nach dem Frühstück im Hotel holen uns Reiseleiter Max und unser Fahrer ab und wir fahren im Kleinbus erneut auf die Ringstraße, die uns an die Ostküste Santo Antaos führt. An der Küste entlang durchqueren wir einige Tunnel, die mit Hilfe der EU hier vor einigen Jahren gebaut wurden.
Nach ein paar Fotostopps an der wellenumtosten Küste erreichen wir unser erstes Ziel - eine kleine dörfliche Grogue-Destillerie. Grogue ist die Bezeichnung des hochprozentigen kapverdischen Zuckerrohrschnapses. Wir bestaunen eine urtümliche Zuckerrohr-Mühle (Trapiche), die mit Ochsen angetriebn wird und auch heute noch von der Bauernfamilie verwendet wird. Auch den Ofen und die sonst benötigen Gerätschaften zum Destillieren sehen wir auf dem Bauernhof. Wer möchte, kann den Schnaps auch probieren.
Im Hof steht auch ein riesiger Mandelbaum und wir können die frisch geknackten Mandeln probieren. Nach dieser kleinen Stärkung geht es mit dem Kleinbus weiter.
Von der Küste fahren wir bald landeinwärts in das bekannte Paul-Tal. Über eine enge Straße geht es bergauf rechts oberhalb des Tales. Da sich hier an den Berghängen die Wolken stauen und es dadurch feuchter ist, ist das ganze Tal herrlich grün. Überall sieht man exotische Pflanzen und Bäume, Terassenfelder mit Gemüse und kleine Bäche, die die Pflanzen mit Wasser versorgen. Das satte Grün ist eine Wohltat für die Augen!
Wir fahren hinauf bis zum Ende der Straße. Von hier startet unsere mehrstündige Wanderung durch das Paul-Tal. Das erste Stück führt entlang befestigter Lehmwege. Dann geht es bergauf und bergab auf schmalen Pfaden entlang der Terassenfelder, Obstplantagen und kleinen Bauernhäuser. Auch ein paar kleine Bäche müssen wir entlang von Felsbrocken überqueren. Hier sllte man unbedingt gute Wanderschuhe haben und eine gewisse Trittsicherheit.
Nach etwa 2 Stunden erreich wir nach der Hälfte des Weges einen kleinen Bauernhof, wo wir zu einem Mittagssnack eingeladen sind. Die Bauern leben sehr einfach und wir bekommen hautnah mit, wie kärglich das Leben hier ist. Es gibt keinen Strom und kein fließendes Wasser. Die Hausfrau kocht an einem Herd mit offenem Feuer. Als Rauchabzug dient kurzerhand ein Loch im Dach des kleinen Hauses. Wir nehmen im Hof an einem Tisch Platz und es gibt eine Art Cachupa mit Bohnen, Reis, Gemüse und Hühnchenfleisch. Wer möchte, kann nach dem Essen für ein paar Escudo auch einen frisch gebrühten Kaffee trinken. Hier treffen wir auch eine andere Wandergruppe, die hier Rast macht.
Nach der Stärkung treten wir den zweiten Teil unserer Wanderung an. Der Wanderweg wird leider nicht leichter. Teilweise geht es über hohe Steinstufen bergauf und bergab und wir müssen manchmal etwas klettern. Wir helfen uns alle gegenseitig beim Erklimmen der Wegstrecke. Unterwegs werden wir dennoch immer wieder von flinken Einheimischen überholt, die auf ihrem Rücken Zuckerrohr und Feldfrüchte über die schmalen Pfade transportieren. Wir sind ziemlich beeindruckt. Unser Reiseleiter Max pflückt frische Orangen und Guaven am Wegesrand, die wir probieren. Immer wieder ergeben sich herrliche Fotomotive in das Paul-Tal. Nach reichlich 4 Stunden Wanderung und etwa 10 Kilometern erreichen wir unser Ziel, ein kleines Café, das von Österreichern geführt wird. Hier lade ich alle zu einem Getränk ein. Das haben wir uns wirklich verdient !


Nach der Erfrischungspause steigen wir wieder in unseren Kleinbus und setzen unsere Inselrundfahrt auf Santo Antao in Richtung Nordküste fort. Wir sehen die Ruinen der jüdischen Synagoge im gleichnamigen Ort Synagoga. Dann verlassen wir die Küstenstraße und fahren landeinwärts und bergauf entlang der Panoramastraße in das Bergland von Santo Antao. Wir fahren hinauf bis auf 2700 Meter. Hier bieten sich uns atemberaubende Blicke in das wolkenverhangene Bergland der Insel. Die Atmosphäre ist richtig mystisch. Draußen ist es nun sehr kühl (etwa 10 °C) und es ist ratsam, eine leichte Jacke dabei zu haben. Nachdem wir den höchsten Pass überquert haben geht es wieder abwärts bis wir den Cova-Krater erreichen.
Im flachen Krater des erloschenen Vulkans wird heute Landwirtschaft betrieben. Wir haben Glück, denn wir können einen Blick in den Krater von oben werfen. Sonst ist es hier oft neblig und die Wolken ziehen bis hinunter in den Krater. Wir fahren die kleine Straße hinein in den Krater und unternehmen einen kleinen Spaziergang. Da es nun langsam dunkel wird, ist es Zeit für unsere Rückfahrt zum Hotel. Vom Cova-Krater fahren wir etwa eine Stunde das Bergland hinab bis zur Küste an der Südseite der Insel. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unser Hotel "Santantao Art Resort".
Nach dem Abendessen sehen wir uns das Animationsprogramm mit Gesang und Tanz auf der Terrasse des Hotels an und nehmen einen Drink an der Hotelbar. Dann heißt es Koffer packen, denn morgen verlassen wir Santo Antao und reisen zurück nach Sao Vicente.

Freitag, 30.12.2011 Fährüberfahrt von Santo Antao nach Sao Vicente – Stadtrundgang in Mindelo – Besuch einer Gitarren–Werkstatt – Abend im Clube Nautico

Nach dem Frühstück im Hotelrestaurant werden wir mitsamt unserer Koffer per Pkw am Hotel abgeholt und zum Hafen gefahren. Es sind schon wieder jede Menge Einheimische am Hafen und warten auf die Ankunft der Fähre. Ih organisiere einen Gepäckträger für unsere Koffer, der gegen ein Trinkgeld unsere Koffer mit seinem Gepäckwagen bis zum Schiff bringt. Wir beobachten das Treiben am Hafen. Bevor wir auf das Schiff kommen, muss der Frachtraum natürlich erstmal entladen werden. Da werden ganze Wohnungseinrichtungen von Bord geschleppt und auf Pkws verladen. Das ist das Leben auf Kapverden!
Gegen 9.30 Uhr gehen wir an Bord. Unser Gepäck bleibt wie gewohnt im Frachtraum. Um 10.00 Uhr legt die Fähre ab zurück nach Mindelo. Die See ist etwas bewegt und das Schiff schaukelt unterwegs ziemlich hin und her. Man muss sich gut festhalten, wenn man sich auf der Fähre bewegt.

Nach etwa einer Stunde erreichen wir den ruhigeren Hafen Porto Grande in Mindelo. Hier wartet unser Tranferfahrer auf uns und bringt uns zum schon bekannten Hotel "Porto Grande" an der Praca Nova. Wir beziehen unsere Zimmer und treffen uns danach um 12.00 Uhr in der Lobby zu unserem Stadtrundgang durch Mindelo. Nun lernen wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt näher kennen. Wir besichtigen ein kleines Kunsthandwerksmuseum an der Praca Nova und spazieren an der Hafenpromenade entlang zum alten Zollhaus, in dem heute ein Kulturzentrum untergebracht ist. Hier gibt es Ausstellungen einheimischer Künstler und einen hübschen Souvenirladen.

An den historischen Handelshäusern im viktorianischen Stil und dem Torre de Belem vorbei geht es weiter zum Fischmarkt von Mindelo. Hier sehen wir die großen Thunfische, Makrelen und Meeresfrüchte, die zum Verkauf vorbereitet werden. Über den afrikanischen Markt im Süden des Stadtzentrums gehen wir an der kleinen Kirche vorbei zur großen Markthalle der Stadt. Hier werden Obst und Gemüse verkauft, die hauptsächlich von anderen Inseln der Kapverden importiert werden. Von grünen Kochbananen über Süßkartoffeln und Maniok bis hin zu Feigen und getrocknetem Obst gibt es hier alles zu verhandelbaren Preisen. Die Markthalle ist auch architektonisch sehr schön. Unweit der Marthalle sehen wir auch den Präsidentenpalast, in dem der Präsident der Kapverden residiert, wenn er Sao Vicente besucht.

Unser Kleinbus holt uns vor der Markthalle ab, denn wir müssen etwa 10 Minuten fahren, um zu unserem nächsten Besichtigungspunkt zu kommen. Wir besuchen die kleine familiengeführte Gitarrenwerkstatt der Familie Baptista. Der Sohn Luis Baptista hat die Gitarrenherstellung von seinem Vater übernommen und stellt uns die Techniken zur Herstellung heute vor. Danach spielen uns Luis und seine zwei Mitarbeiter einige typische Lieder der Kapverden live vor. Wir bekommen also ein kleines Privatkonzert, das wirklich toll ist. Nach dieser authentischen Begegnung mit den Kapverdianern erklimmen wir mit dem Kleinbus einen Hügel oberhalb der Stadt und genießen einen herrlichen Blick über Mindelo und den Naturhafen Porto Grande.
Fortsetzung folgt ...

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