Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

03.05. – 11.05.2024, 9 Tage Rundreise in West–Frankreich mit Flug nach/von Paris – Rouen – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Granville – Chausey–Inseln – St. Malo – Cancale – Mont–Saint–Michel – Cap Frehel – Quimper – Pointe du Raz – Concarneau – Carnac – Vannes – Rennes –


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Die Normandie und die Bretagne. Zwei Regionen Frankreichs, die geradezu vor Vielfältigkeit strotzen. Eine wunderschöne Landschaft, viel Natur, ein traumhaftes kulinarisches Angebot, vergangene und lebendige Spiritualität, Eigensinn und Inspiration für Kunst und Mode.
Ein Reisebericht von
Wolfgang Kowalewski
Wolfgang Kowalewski

Die Ankunft und ein Streifzug durch einen typischen Vorort von Paris

Alle Teilnehmenden kamen gesund und pünktlich im Hotel in Nanterre an, ein Vorort ganz in der Nähe des Geschäftsviertels "La Défense" vor den Toren von Paris. Das Abendessen haben wir in einem Restaurant eingenommen, das 25 Minuten fußläufig von Hotel entfernt war. Dabei konnten wir sehen, wie sich die Vororte (banlieues) um Paris herum verändern. Es wird mehr als sichtbar in neuen Wohnraum investiert, ehemals benachteiligte Bereiche werden begrünt und aufgewertet.

Rouen – Pont de Normandie – Honfleur und eine Calvadosdistillerie

Der zweite Tag sollte einen vielfältigen Eindruck der Normandie vermitteln.
Zuerst ging es in die Hauptstadt der Normandie, nach Rouen. Auch hier sah man schon vor der Ankunft, dass sich Frankreich verändert. Die ehemaligen Hafenanlagen werden umgebaut zu schicken Lofts, "Co-Working-Spaces" und modern inspirierten Restaurants an der Seine. Gleichwohl konnten wir nach erahnen, welche Bedeutung der Hafen für die Stadt Rouen gehabt haben muss.
Über eine enge Gasse mit Fachwerkhäusern ging der Stadtspaziergang zunächst über die Kirche Saint-Maclou, einem Meisterwerk der Gotik. Vorbei am Informationszentrum für Jeanne d´Arc schlenderten wir zu Kathedrale, wo das Herz von Richard Löwenherz begraben ist. Es dauert ein wenig, bis man es findet. Die Kathedrale im Rücken, im Blick schon das Tor zur Großen Uhr (Gros Horloge) ging es weiter zu dem Ort, an dem das Leben der noch jungen Jeanne d´Arc im Jahr 1431 auf dem Scheiterhaufen endete. Dann wurden wir noch mit einem Gang über den Markt belohnt und zum Schluss dem Innenraum der Kirche Saint-Maclou.
Die Fahrt ging weiter zur Brücke der Normandie und die etwas besseren Kameras durften ein ingenieurtechnisches Meisterwerk in Szene setzen.
Danach dauerte die Fahrt nur kurz, um in Honfleur die einzige noch existierende Holzkirche in Frankreich zu bewundern und das alte Hafenbecken mit seinen schiefergedeckten Häusern.
Die Schrittzähler einiger Gäste zeigten schon an, dass das Pensum für heute erfüllt sein sollte, deshalb schnell zur Belohnung einen Calvados-Distillerie in Cambremer. Eine wirklich beindruckende und geschmacklich gelungene Führung bereitete dem Tag ein gelungenes Ende.
Wohl verdient ging es nun nach Caen ins Hotel.

Von Wilhelm dem Eroberer zu Christian Dior

Von Wilhelm dem Eroberer zu Christian Dior ist es historisch und thematisch ein weiter Weg? Nicht so in der Normandie-
Ein wenig Wanderlust bedurfte es schon, um vom Hotel über den Markt von Caen zum Grab von Wilhelm dem Eroberer zu kommen, das sich in der Stephanabtei in Caen befindet. Wir durften wegen eines laufenden Gottesdienstes mit wirklich schönen Gesängen nur einen kleinen Blick auf das Grab werfen, bevor es zum Schlossberg der Stadt ging, wo Wilhelm der Eroberer lebte. Über die St. Peterskirche ging es zurück zum Hotel, von wo aus der Bus seine stattliche heutige Fahrt starten sollte.
Erstes Ziel war Arromanches-les-Bains, wo heute noch die Reste von Betonanlegern vom provisorisch gebauten Hafen von der Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg erzählen. Ebenso wie beim Pointe-du-Hoc, wo amerikanische Gebirgsjäger eine deutsche Stellung 30 Meter über dem Meer einnahmen.
Von dort ging es weiter zu einem der wohl prominentesten Söhne Frankreichs, Christian Dior. Er wuchs in Granville auf einem stattlichen Anwesen seiner Eltern aus und blieb auch nach seiner Weltkarriere dem Ort und seinem Elternhaus verbunden. Eine erstklassige Auswahl von Roben, Taschen u.v.m. zeugt von einer schier überbordenden und zeitlosen Kreativität des Modeschöpfers.

Die Seele baumeln lassen auf den Chausey–Inseln

Nach einer Nacht im direkt am Strand gelegenen Hotel in St. Malo ging es per Bus und Schiff zu den Chausey-Inseln. Dieser Tag voller Natur. kulinarischer Besonderheiten, einem sichtbaren Tidenhub von zwölf Metern und einer Bootstour durch das Archipel sollte Entspannung und Belohnung für die vielen Schritte der vergangenen Tage sein und die Vorbereitung für den Aufstieg auf den Mont Saint-Michel am nächsten Tag.

Spiritualität, Kulinarik und der Unterschied zwischen einem Korsaren und einem Piraten

Soll man früh aufstehen oder nicht? Das ist immer die Frage, wenn es zum Mont Saint-Michel geht. Wir entschieden uns für früh und waren tatsächlich die erste Gruppe am Berg. Das hat sich gelohnt. Wo ansonsten Menschenmassen sich drängen, konnten wir gemächlich eintauchen in die Spiritualität dieses magischen Berges und ganz in Ruhe den Blick auf die Bucht genießen.
Danach ging es weiter nach Cancale zur Austernverkostung, natürlich nur wer wollte. Als Alternative gab es starke Konkurrenz, nämlich Käse von den Schafen der Salzwiesen um den Mont Saint-Michel mit einem ordentlichen Schluck Chardonnay. Die Austernliebhaber durfte dem Öffnen "Ihrer" Austern life zuschauen und wurden dann mit frischem Baguette und dem passenden Muscadet belohnt-
Zurück in St- Malo stand eine Stadtführung mit Alexandra an. Die Stadt ist schon an sich fast eine Reizüberflutung für die Augen. Sie erzählte uns aber nicht nur über die Sehenswürdigkeiten der Stadt, sondern auch den Unterschied zwischen Korsaren und Piraten. Wir haben versprochen, den Unterschied als Geheimnis für uns zu behalten.

Was tun bei Nebel am Cap Frehel?

Der Tag sollte erstmals diesig, aber mondän beginnen. Dinard, wo sich die "bessere Gesellschaft" im 19 Jahrhundert vergnügte, konnte sich dank der speziellen Ortskenntnisse unseres Chauffeurs von seiner besten Seite zeigen, nein wir ließen kein Luxushotel des Ortes aus.
Von dort aus ging es weiter zum Cap Frehel und was sahen wir? Nichts! Ein dichter Nebel zwang uns zu viel Fantasie, aber auch viel Vorsicht. Wir entschieden uns dazu, hier abzubrechen und es mit dem Fort La Latte zu versuchen. Und siehe da, die Tore endlich geöffnet, zeigte sich die Festung als filmische Schönheit. Wir entschieden uns dazu, dem alten Gemäuer einen Besuch abzustatten.
Von dort aus ging es weiter nach Guilmilau, wo sich einer der prächtigsten umfriedeten Pfarrbezirke der Bretagne befindet, etwas was es nur hier gibt.
Trotz Nebels pünktlich in Quimper angekommen, gab es noch einen Rundgang in der Altstadt mit der Kathedrale, dem Markt, den zahlreichen Fachwerkhäusern und dem Museum der Schönen Künste.

Steine im Meer, eine komplette Steinmauer um die Stadt und Steine, die eine Gruppe so richtig zum lachen bringen

Heute sollten die Schrittzähler wieder viel zu tun haben:
Zuerst ging es zu einer Wanderung zum Pointe du Raz, einem der westlichsten Punkte der Bretagne. Man braucht schon eine Stunde zu Fuß, um eine atemberaubende Sicht auf die letzten Felsen des Festlandes zu haben. Nach dieser Wanderung bei einer steifen Brise fuhren wir weiter in eine DER Fischerstädte Frankreichs, Concarneau. Verlaufen kann man sich hier nicht, denn das Städtchen Ville Close ist vollständig von Stadtmauern umgeben, die natürlich dazu einladen, erklommen zu werden.
Den Abschluss des Tages bildete eine Rundfahrt mit dem Petit-Train über die Menhirfelder von Carnac. 7.000 Jahre alte Steinreihen zeugen von einer Zeit, von der wir nur wenig wissen. Die Steinfelder zu fotografieren, dass sollte für die Gruppe ein besonderer Spaß sein. Da muss man dabei gewesen sein.

Rennes und Chartres

Rennes? Muss man das gesehen haben? Wir konnten uns zumindest davon überzeugen, dass die Hauptstadt der Bretagne auf alle Fälle einen Stopp wert ist. Was hat Rennes zu bieten?
Markthallen, eine Stadttor namens Portes Mordelaises, die Kathedrale und das älteste noch existierende Fachwerkhaus standen am Anfang des Stadtrundgangs. Von dort aus ging es durch die Fußgängerzone weiter zum belebtesten Platz der Stadt, Sainte Anne, der sich schon auf die Gäste für das Mittagessen vorbereitete. Das Parlament ist natürlich Pflicht in der Bretagne, das sich sehr gerne für seine Eigenständigkeit und Unabhängigkeit einsetzt. Der riesige Platz zwischen der Oper und dem Rathaus lud dazu ein, noch ein wenig in der Stadt zu verweilen.
Die Fahrt ging dann weiter nach Chartres mit seiner außergewöhnlich schönen Kathedrale. Man muss sie einfach gesehen haben.
Wir waren ja insgesamt eine dufte Truppe, das sah auch unser Chauffeur so und schenkte uns allen am Abend in Paris einen Blick auf einen Eiffelturm hinter einer Baustelle und eine halbe Runde um dem Arc-de-Triomphe mit Blick auf die Champs-Elysées.

Au revoir Paris und was hat Taylor Swift damit zu tun?

Voller Eindrücke verließen wir alle in unterschiedlichen Gruppen Paris. Taylor Swift hatte übrigens am Tag zuvor ihr erstes Konzert in Europa, gar nicht mal weit von unserem Hotel entfernt. Dieses Konzert sollte tatsächlich Auswirkungen auf eine kleine Flugverspätung für einige von uns haben. Aber was es genau damit auf sich hat. Das behalten wir für uns.

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